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Ausbau der B 115 verzögert sich

Im Jahr 2007 soll die Bundesstraße 115 von Kodersdorf bis Krauschwitz ausgebaut sein. In jedem Jahr ist ein Abschnitt dran. Im vergangenen Jahr erfolgte der Ausbau zwischen Niesky und Stannewisch. In diesem Jahr soll es hier weitergehen. Doch es gibt Verzögerungen.

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Von Wolfgang Nagorske

Wenn es nach Roland Schultze vom Straßenbauamt in Bautzen ginge, dann wären die Ausschreibungen für den nächsten Bauabschnitt auf der B 115 bereits veröffentlicht. Doch erst im April entscheidet der Bund über die Bereitstellung der sehnlichst erwarteten Finanzen. In diesem Jahr soll der Ausbau an zwei Stellen forciert werden. In Kodersdorf kostet der genehmigte 1,9 Kilometer lange Streckenabschnitt 1,5 Millionen Mark. Komplizierter gestaltet sich der Ausbau der Ortsdurchfahrt von Stannewisch. Die Straße ist sehr eng und der nötige Grundstückserwerb noch nicht restlos abgeschlossen. Um die Trassenführung gerade in diesem Abschnitt der Bundesstraße hat es heftige Diskussionen gegeben.

Der aus Weißkeißel stammende Fraktionschef der SPD im sächsischen Landtag, Thomas Jurk, hatte sich vehement für eine Ortsumfahrung des Nieskyer Ortsteiles ausgesprochen. „Die langen und zum Teil gefährlichen Ortsdurchfahrten verzögern den Verkehrsfluss“, so der SPD-Politiker. Auch die FDP des Kreises fordert ein neues Herangehen an den Ausbau der für den Landkreis so wichtigen Nord-Süd-Verbindung.

Landrat Bernd Lange hätte sich ebenfalls einen großzügigeren Ausbau gewünscht mit Ortsumfahrungen und dreispurigen Abschnitten.

Doch die Planer lassen sich von nackten Zahlen leiten. „Mit 9 000 Fahrzeugen am Tag gehört die B 115 nicht zu den besonders stark befahrenen Straßen. Deshalb rechtfertigt eine Kosten-Nutzen-Analyse den erweiterten zweispurigen Ausbau mit separatem Radweg“, sagt Roland Schultze.

Vielmehr sitzt ihm die Zeit im Nacken. „Wir können frühestens im Juli beginnen und müssen in fünf Monaten fertig sein. Denn wir wollen keine Winterbaustelle.“ Die Stannewischer und die Stadt Niesky müssen sich noch äußern, ob zunächst die Ortsdurchfahrt ausgebaut wird oder der Abschnitt hinter Stannewisch in Richtung Rietschen. Die Stannewischer Gewerbetreibenden hatten sich im Gegensatz zu den Polikern gegen eine Ortsumfahrung ausgesprochen. „Wir wären dann doch abgekoppelt von unserer möglichen Kundschaft“, sagt Ramona Krumpholz, Inhaberin der Gaststätte „Schramms Gasthaus“. Der Ausbau durch den Ort erfolgt halbseitig.

Bis zur Hälfte der Strecke in Richtung Rietschen soll die Straße bis zum Herbst saniert sein. Im nächsten Jahr wird es dann bis Rietschen gehen, bevor im Jahre 2005 die Ortsdurchfahrt Weißkeißel ausgebaut wird. Für den rund 13 Kilometer langen Abschnitt zwischen Weißkeißel und Rietschen sind die Jahre 2006 und 2007 vorgesehen.