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Ausgedehnter Corona-Protest in Riesa

An der Langen Straße wurde am Montag gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Es soll nicht das letzte Mal bleiben.

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Montagabend protestierten AfD-Anhänger in Riesa gegen die derzeitigen staatlichen Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie.
Montagabend protestierten AfD-Anhänger in Riesa gegen die derzeitigen staatlichen Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie. © Eric Weser

Riesa. An der Langen Straße in Weida haben am Montag rund 20 Menschen demonstriert. Der Protest richtete sich unter anderem gegen eine Impfpflicht und die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch den Staat. Zu dem Protest aufgerufen hatte die AfD, die die Demo als Protest für Grundrechte überschrieben hatte.

Trotz Regens waren gegen 18.30 Uhr etliche Menschen ans Wahlkreisbüro des AfD-Landtagsabgeordneten Carsten Hütter gekommen. Ab 19 Uhr postierten sich die Mund-Nase-Schutz tragenden Demoteilnehmer in mehreren Metern Abstand voneinander auf dem Fußweg an der Langen Straße, um ihre Plakate vorbeifahrenden Autos und vorbeikommenden Passanten zu präsentieren. Auf den Plakaten fanden sich Losungen wie: "Das Grundgesetz ist nicht verhandelbar" oder "Masken sind Maulkörbe" oder "Kinder sind wichtiger als Fußballprofis" oder "Hilfe für Gastro".

Aus der Innenstadt verlegt

Vergangene Woche hatte der Protest noch in Riesas Innenstadt auf dem Boulevard stattgefunden, die Teilnehmer waren seinerzeit dort spaziert. Nach Angaben von Demo-Organisator Enrico Barth habe man aber auf der Hauptstraße kaum Publikum angetroffen. Deswegen sei der Protest an die Lange Straße verlegt worden, so der Gemeinderat aus Hirschstein, der als Bürgermeister für Stauchitz kandidiert

An der Langen Straße soll der Protest nun laut der Riesaer AfD-Stadträtin Ute Blosfeld, die sich ebenfalls unter den Demonstranten befand, wöchentlich stattfinden – so lange, bis die Corona-Beschränkungen aufgehoben werden. Erklärtes Ziel der Organisatoren ist, in den nächsten Wochen mehr Sympathisanten zur Teilnahme an den Protesten zu mobilisieren.

Die für die Dauer von einer Stunde angelegte Versammlung verlief überwiegend ruhig. Die Polizei war mit mehreren Einsatzwagen und Beamten vor Ort, hielt sich die längste Zeit im Hintergrund. Beobachtet und fotografiert wurde die Demo offenbar auch von Kritikern aus einem Pkw auf der gegenüberliegenden Straßenseite heraus. Von einigen Demonstranten wurde das als Provokation gewertet. Eine Eskalation blieb aber aus.

Etwa zur gleichen Zeit der Demo an der Langen Straße gab es offenbar auch einen Protest mit ähnlicher Stoßrichtung in Riesas Innenstadt. Laut Polizei hatten sich gegen 19 Uhr rund 20 Menschen zum Protest gegen die Corona-Regelungen auf dem Riesaer Marktplatz eingefunden. Dem Augenschein nach hatte die Innenstadt-Versammlung aber mehr Zulauf als die AfD-Demo.

Weitere Proteste gegen die Corona-Restriktionen hatte es am Montagabend auch in anderen Orten der Region gegeben, etwa in Meißen oder Großenhain, aber auch in Nossen, Weinböhla oder Coswig. Laut Polizei reagierten Teilnehmer dort und auf dem  Riesaer Markt nicht auf Ansprachen durch die Beamten. Es hätten sich auch keine Versammlungsleiter zu erkennen gegeben. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. (SZ/ewe)