Von Claudia Erbert
Wenn auf anderen Weihnachtsmärkten die Hütten schließen, geht es in Hartha erst richtig los. „Wir haben nur auf gut Glück angehalten, ob es vielleicht noch einen Glühwein gibt, aber das hätten wir nicht erwartet“, staunt Annerose Weiß aus Döbeln. „Wir haben immer gedacht: Nach Frosch-Hartha brauchen wir nicht auf den Weihnachtsmarkt fahren. Aber jetzt sind wir vom Gegenteil überzeugt.“
Schon nach kurzer Zeit ist sie mit ihren Mitfahrern vom Bombardino überzeugt. Den gibt es wie immer beim SV Hartha. Eierlikör und Sahne sind die Grundzutaten. Mindestens ebenso beliebt ist der Lumumba am Stand der Feuerwehr. Und gegen 20 Uhr ist sowohl am Freitag als auch am Sonnabend noch kein Ende in Sicht. Auf anderen Märkten werden um diese Zeit die letzten Luken geschlossen.
In Hartha sammeln sich dann aber derzeitige und ehemalige Einwohner, die den Markt traditionell zum Wiedersehen nutzen. „Wer das ganze Jahr nicht da ist, kommt zumindest zu Weihnachten auf den Markt“, wissen die Eltern und ehemalige Harthaer Schüler. „Es ist nur schade, dass der Markt dieses Jahr eine Woche früher als sonst ist“, bedauert Steffi Dähne. „Unser Sohn studiert und hat nächste Woche noch Prüfungen, der kann nicht zweimal heimfahren.“
Die, die es nicht ganz so weit haben, lassen sich den Weihnachtsmarkt dennoch nicht entgehen. Schließlich kann mit der Stimmung in Hartha keiner mithalten. „Haben Sie schon mal einen Weihnachtsmarkt gesehen, auf dem die Leute tanzen?“, lacht Gerhard Helm, der seit Jahren aus Rosswein hierher zum Weihnachtsmarkt kommt und zeigt vor die Bühne. Kurz vor Mitternacht tanzen dort fast zehn Paare zu Musik der Diskothek Twixx.
Etwas schwerer haben es die Kemmlitzer Blasmusikanten – sie spielen zur Abendbrotzeit und kaum ein Gast bleibt vor der Bühne stehen. Am Nachmittag sieht das ganz anderes aus: Schon eine halbe Stunde vor Programmbeginn drängen sich Eltern und Großeltern, um das Programm des Kinderhauses zu sehen. Auch vor dem Brunnen machen sie nicht Halt, um die besten Bilder von ihren Jüngsten zu schießen. Mit Cowboy-Hüten, als Schneeflocken und als Bäcker verkleidet stehen die Kinder auf der Bühne, tanzen und singen mit der Weihnachtsfrau und dem Wichtel Sausewind, der in diesem Jahr besonders verwirrt ist.
Drei Tage lang haben die Harthaer mit ihren Gästen auch in diesem Jahr Weihnachtsmarkt gefeiert und sind sich wie immer einig: „Unser Markt ist einfach der beste!“