Von Marcus Herrmann
Die seit Wochen anhaltende Niederschlagsarmut führt nicht nur an der Elbe, sondern auch kleineren Nebenflüssen zu Niedrigwasser. Kritisch sieht es momentan an der gut 25 Kilometer langen Prießnitz aus. Der östliche Nebenfluss der Elbe ist im Unterlauf so gut wie ausgetrocknet. „An der Mündung in die Elbe steht das Wasser. Hier ist zumindest noch ein wenig vorhanden, sodass wir noch nicht von einem komplett verdorrten Fluss sprechen“, sagt der Amtsleiter des Dresdner Umweltamtes, Christian Korndörfer. Er weist darauf hin, dass es etwa im Sommer 2009 schon ähnliche Situationen an der Prießnitz gegeben hatte. Meistens komme es dann dazu, wenn im Winter wenig Schnee fällt und das Niederschlagsniveau im Sommer deutlich unter dem jährlichen Mittel liegt, so Korndörfer. Allgemein sei zwar für die rechtselbischen Flüsse eine zunehmende Austrocknung zu beobachten. „Das ist aber wegen der Bodenverhältnisse in diesem Bereich nicht so dramatisch. Mehr Sorgen bereiten uns die linkselbischen Flüsse. Hier sind die Auswirkungen auf die Organismen schwerwiegender.“ Im Verlauf der Prießnitz dagegen gebe es vor allem in der Heide noch einige Nischen für Tiere. Trotzdem sei davon auszugehen, dass zahlreiche Fische wegen des sinkenden Sauerstoffgehaltes im Fluss oder weil sie auf dem Trockenen landen, verenden. „Sie werden aber rasch von Dachsen oder Füchsen verspeist“, erklärt Korndörfer. Schlimmer sieht er die Situation für Bäume. Versiegen nämlich kleinere Flüsse, neigt sich der Wasserspeicher in den Wäldern seinem Ende zu.