Röderaue/Meißen. Auch der dicke Panzer bot dem Tier keinen Schutz: In der Nacht zum Donnerstag überfuhr ein Fahrzeug nahe der Teiche zwischen Koselitz und Pulsen offensichtlich eine 25 Zentimeter große Gelbwangenschmuckschildkröte. Dabei platze der Panzer. Das Auto fuhr danach einfach weiter.
Eine Passantin bemerkte die lädierte Schildkröte, die an einem Schild abgelegt worden war, verständigte die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass das Tier trotz des massiven Panzerbruchs noch lebte. Sie informierten das Meißner Tierheim, das die Schildkröte zunächst aufnahm.
Gestern wurde die etwa 15 bis 20 Jahre alte Wasserschildkröte in eine Tierarztpraxis gebracht. Tierarzt Michael Kluge versuchte die Kröte mit Hilfe einer Infusion zu stabilisieren. Denn ein Panzerbruch selbst ist durch einen besonderen Klebstoff reparabel. „Leider beschränkten sich die Verletzungen entgegen des ersten Anscheins nicht nur auf den Panzer. Das Tier ist leider heute Morgen gestorben“, sagte der Mediziner gestern auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Bislang ist unklar, ob die Schildkröte ausgebüxt ist oder ausgesetzt wurde. (SZ)