SZ +
Merken

Autobahnschilder „Rastschloss“ gibt’s nicht

Freizeit. Belantis im Süden Leipzigs feiert Halloween und hofft 2007 auf noch mehr Besucher.

Teilen
Folgen

Von Manfred Schulze

Ab sofort ist leichter Grusel angesagt im Erlebnispark Belantis bei Leipzig. Vor allem, wenn sich nach Einbruch der Dunkelheit Gespenster und Hexen unters fahrende Volk mischen. 14 Tage Halloween zum Saisonende sind angesagt, bevor das Team um Chef Nikolaus Job die Tore für die Winterpause schließt und sich an die Bilanz setzt. Dann werden erneut mehr als 500 000 Gäste gekommen sein.

Jubiläumsgast aus Pirna

Ein besonderer Gast kam am Montagmorgen: der zweimillionste Besucher seit Eröffnung des Parks vor vier Jahren. Antje Schütt aus Pirna hatte sich mit ihrer Tochter Janine, deren bester Freundin Susann Ullrich und Nichte Lia Schmied auf den Weg nach Leipzig gemacht, um den ersten Ferientag lustig zu gestalten. Parkchef Job begrüßte sie persönlich mit einem Präsent.

Insgesamt kamen allerdings seit Eröffnung des Parks deutlich weniger Besucher als erhofft; die Investoren waren von etwa 100 000 jährlich mehr ausgegangen. Die Bekanntheit war damals ein wichtiger Hoffnungsträger. Heute hingegen verweist Job bei dieser Frage zuerst auf die um Jahre verzögerte Autobahn. „Die schnelle Anbindung nach Dresden und nach Göttingen war natürlich eingeplant. Und wir sehen jetzt, in den ersten Monaten, nachdem die Trasse wenigstens nach Dresden in Betrieb ist, wie sehr die Besucherzahl aus Ostsachsen damit wächst.“ Um rund 30 Prozent habe die Zahl aus dieser Region zugelegt.

Auftrieb geben soll – neben noch nicht genannten neuen Fahranlagen für die nächste Saison – auch eine bessere Vermarktung des gesamten Leipziger Südraumes mit seinen Seen und dem Kulturangebot der Stadt.

Was sich bewährt hat, wird 2007 beibehalten – Öffnungszeiten, günstige Saisontickets oder der Regenbonus: Ist es mehr als drei Stunden an einem Tag nass, erhalten alle Besucher automatisch ein Freiticket. Auch die Veranstaltungen für Firmen und spezielle Zielgruppen wird es weiter geben.

Viel hängt für Belantis vom Wetter ab. „Am besten war der August, als die Ferienzeit mit eher kühlen Sommertemperaturen zusammentraf“, sagt der Park-Chef. Am günstigsten sind 20 bis 24 Grad ohne viel Regen. Aber: „Das können wir leider nicht beeinflussen.“

Am Schlosscafé vorbei

Hinsichtlich des „schönsten Rastplatzes in Europa“ liegen die Dinge noch offen. Job spricht von einem laufenden Test: Über die eigene Autobahnabfahrt sollten auch Autofahrer ins weithin sichtbare Schlosscafé gelockt werden. Doch ohne auffällige Schilder trauen sich das bisher nur wenige, etwa 88 pro Tag. „Wir sind in Verhandlungen“, heißt es bei Belantis, doch die Zeichen stehen schlecht. Der Begriff „Raststätte“ ist geschützt. Und für „Rastschloss“ gibt es keine Autobahnschilder.