SZ +
Merken

Autofahrer als Prügelknabe

Siegfried Gloge aus Pulsnitz schreibt:

Teilen
Folgen

Als ich am 12. Februar den Artikel „Stoßzeiten im Verkehrsamt“ las (SZ, Seite 15), sträubte sich mein Innerstes gegen so viel Ignoranz und Frechheit gegenüber den Autofahrern beziehungsweise Kfz-Haltern. Der Autofahrer ist schon wieder einmal, wenn auch nur auf den Kreis Kamenz bezogen, der Prügelknabe der Nation. Es reicht schon zu, wenn jährlich die Kfz-Steuern erhöht werden, die Kraftstoffpreise dank Ökosteuern ins Unermessliche steigen und bei den Parkplatzgebühren auch immer mehr hingelangt wird. Nun noch lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Wenn der Kreis durch diese Maßnahme 130 000 Euro einsparen und für andere Zwecke einsetzen will, soll er es nicht zu Lasten seiner Bürger tun. Hat Hartz IV der Landkreis verbrochen oder die Kfz-Besitzer? Ich denke nein.

Was ist mit den vielen Pendlern, die erst spät am Abend von der Arbeit kommen? Sie müssen einen Tag Urlaub nehmen und diesen im Verkehrsamt Kamenz absitzen. Was sparen die Autobesitzer durch diese Maßnahme ein, wenn sie in Zukunft von Radeberg und Hoyerswerda nach Kamenz fahren müssen, um dort vielleicht stundenlang zu warten. Man geht doch rückwärts in alte (DDR)-Zeiten, wo es hieß, wenn du eine Banane willst, musst du dich anstellen. Wo bleibt der viel gepriesene Kundendienst der Verwaltungen?