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Bad Schandau hübscht seinen Bahnhof auf

Im Empfangsgebäude haben Ausbesserungsarbeiten begonnen. Außen bleibt aber alles beim Alten. Vorerst.

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Von Daniel Förster

Im Nationalpark-Bahnhof Bad Schandau haben vorige Woche Bauarbeiten begonnen. Bis Mai lässt das Rathaus für etwa 40 000 Euro die Wartehalle erneuern, sagt Bürgermeister Andreas Eggert (parteilos). Die Maßnahme wird im Rahmen des Ziel-3-Programms von der EU gefördert.

Die Handwerker verlegen in dem seit 2010 der Stadt gehörenden Empfangsgebäude Heizungs- und Elektroleitungen neu, bessern schadhaften Putz aus, geben den Wänden neue Farbe. Vor allem die Mittelhalle soll ab dem Frühjahr mehr her machen. Laut Eggert will die Nationalparkverwaltung dort großformatige Schwarz-Weiß-Fotos anbringen. Auf den etwa zwei Meter hohen Postern werden Landschaftsmotive des Elbsandsteingebirges zu sehen sein. Ausflügler sollen so schon auf dem Bahnhof auf den Geschmack gebracht werden, den Nationalpark zu genießen und zu erleben. Für diesen Hingucker installieren Elektriker eine extra Beleuchtung.

Für das Äußere fehlen 25 000 Euro

Aber auch im Bahnhofsimbiss „Biosphaire Ladencafé und Regiomarkt“ wird sich einiges ändern. Handwerker bauen bereits die Lagerräume um. Pächter Marc Henkenjohann will sein Angebot vergrößern. Ab Mai wird der Regiomarkt speziell für Gastronomiebetriebe und Pensionsbetreiber erweitert. Perspektivisch soll in der früheren Mitropa mit der „Nationalpark-Lounge“ daneben ein zusätzliches Bistro entstehen.

Die Außenhaut des Bahnhofs muss sich betreffs ihrer Verjüngungskur allerdings noch gedulden. Die Stadtverwaltung wollte ursprünglich im gleichen Atemzug die Fassade überholen. Laut Bürgermeister Eggert bleiben aber wegen des schmalen Budgets der Unteren Denkmalschutzbehörde die in Aussicht gestellten Zuschüsse für das etwa 170 000 Euro teure Vorhaben aus.

Zur Hälfte werden die Kosten vom Verkehrsverbund Oberelbe getragen. „Um die Finanzen zu deckeln und Arbeiten dennoch realisieren zu können, versuchen wir jetzt, aus unserem Haushalt die Lücke zu schließen“, so das Stadtoberhaupt. Die Schnittstelle zwischen Bus, Bahn, Schiff und Fahrrad wäre dann nahezu komplett fertig. Bei dem fehlenden Betrag handelt es sich um 25 000 Euro.

Zwischen 2008 und 2011 wurden der Bahnhof mit seinen Bahnsteigen sowie der angrenzende Busbahnhof grundlegend saniert. Es entstanden Pkw- und Fahrradparkplätze sowie Übergangsmöglichkeiten zum Bus und zur Fähre. Der barrierefreie Bahnhof der Kurstadt mit Touristeninformation, Fahrradverleih und Biomarkt in der Empfangshalle rühmt sich als der erste und einzige Nationalpark-Bahnhof in Deutschland mit S-Bahn- und Eurocity-Anschluss. Der Komplex wurde 2012 von der Allianz pro Schiene mit dem Sonderpreis Tourismus ausgezeichnet.