Was wird dieses Jahr mit dem Baden?

Egal, was für Wetter: Das Heidenauer Albert-Schwarz-Bad eröffnete jedes Jahr pünktlich am 1. Mai die Saison. Dieses Jahr wird der Termin auf bisher unbekannt verschoben. Noch wird die Zeit zur Pflege der Spiel-, Sport- und Außenanlagen genutzt. Zwei Wochen dauert es, Schwimmbecken, Rutsche und Sprungturm für eine Eröffnung vorzubereiten. Sobald die möglich ist, wird losgelegt, sagt Badleiter Marko Paeslack. Doch es gibt auch das andere Szenario: Gar keine Öffnung in diesem Jahr.
Da die Meteorologen einen besonders heißen Sommer voraussagen, wird auch der Wunsch der Leute nach einer Abkühlung groß sein. Sport und Bewegung im und auf dem Wasser ist bei Temperaturen über 30 Grad die einzige körperliche Betätigung die den Kreislauf und die Gemüter abkühlt, sagt Paeslack.
Wo das aber tun, wenn die Bäder zu bleiben sollten? Dann würde, erlaubt oder nicht, auf Flüsse und Seen ausgewichen, was schwer kontrollierbar ist und damit neue Risiken birgt. Hinzu kommt für Paeslack, dass die Zahl der Ertrinkungstoten laut der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen steigen könnte, vor allem wenn Seen und Flüssen nicht von Wasserrettungsorganisationen betreut werden.
Ersatz für den Urlaub
Ein weiterer Aspekt: In den Sommerferien sind auch in Heidenau wieder Schwimmkurse geplant. "Fallen diese Kurse aus, können etwa 70 Kinder weniger schwimmen", sagt Paeslack. Die Kapazitäten der Schwimmkurse reichten bereits vor der Krise nicht. Einen Ersatztermin zu finden, werde deshalb kaum möglich.
Das Umweltbundesamt hat bestätigt, dass durch die Desinfektion mit Chlor keine Ansteckungsgefahr im Badewasser besteht. Bei normalen Badebetrieb sowie dem selbständigen sicherheitsbewusstem Verhalten der Badegäste können in Freibäder notwendige Abstandsregeln eingehalten werden. Paeslack und viele seiner Kollegen leiten daraus ihren Wunsch an die Politik ab: "Da Bäder zur Daseinsvorsorge gehören und gerade in diesem Sommer wo viele Menschen nicht in den Urlaub fahren können, ist es wünschenswert, dass Bäder zeitnah wieder Besucher begrüßen können."