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Bäcker in Not

In nur einem Monat gibt es in Dresden zwei Backstuben weniger. Die Gründe für das Aus sind vielfältig. Auch EU-Gesetze erhöhen den Druck auf kleine Betriebe.

Von Melanie Schröder
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Gehen, wenn es am schönsten ist: Mit diesem Gefühl hat Bäckermeister Marcel Kudritzky seinen Betrieb geschlossen. Seine Gesundheit stand auf dem Spiel.
Gehen, wenn es am schönsten ist: Mit diesem Gefühl hat Bäckermeister Marcel Kudritzky seinen Betrieb geschlossen. Seine Gesundheit stand auf dem Spiel. © Sven Ellger

Die Angst, dass er zusammenbricht und niemand davon Notiz nimmt, war am schlimmsten. Zuletzt stand Marcel Kudritzky von 0 bis 6 Uhr allein in der Backstube. „Was, wenn mich ein Herzinfarkt oder Hexenschuss in die Knie zwingt?“, hat er sich gefragt. Die Vorstellung, da zu liegen, bis die erste Verkäuferin kommt – das ging nicht mehr. Deshalb hat er eine Entscheidung getroffen: Er schließt seine 2013 eröffnete Bäckerei in Löbtau. Das war Ende Februar. Mit 33 Jahren ist der Bäckermeister am Ende seiner Kräfte. Fünf Jahre habe er durchgehalten, leidenschaftlich gebacken und sich dabei aufgegeben, sagt er. Mit dieser Erfahrung ist er nicht allein.

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