Von Reinhard Kästner
Die erste Premiere des Mittelsächsischen Theaters ist ein Kinderstück: „Oh wie schön ist Panama“ nach dem beliebten Kinderbuch von Janosch, der eigentlich Horst Eckert heißt.
Geschichte mit Happy End
Die Dramatisierung von Alexander Katzer hat der junge Regisseur Michael Britsch (24) für das Döbelner Theater in Szene gesetzt. Die Geschichte ist schnell erzählt: Der kleine Tiger und sein Freund der Bär haben eine Kiste mit der Aufschrift Panama gefunden. Sie sind von der Kiste, die von „oben bis unten nach Banane riecht, begeistert und machen sich auf die Reise in das Land ihrer Träume. Am Ende stehen sie wieder vor ihrem Haus. „Sie hätten auch daheim bleiben können, denn am schönsten ist es doch Zuhause“, sagt die Erzählerin. Doch dann hätten sie nicht den Fuchs, die Henne, die Maus, den Löwen, den Maulwurf und die Krähe sowie den Frosch kennengelernt, Und diese Tiere geben den beiden Weltreisenden so manchen Tipp mit auf den Weg. Die beiden erleben manch Abenteuer, müssen einen gefährlichen Fluss überqueren. Immer helfen sie sich gegenseitig. Am Ende sagen sie: „Wenn man einen Freund hat, braucht man sich vor nichts mehr zu fürchten“.
50 Minuten lang gibt es Theater für Kinder. Dabei erklingen bekannte Volkslieder (am Klavier als Frosch: Ido Arad), es werden auch Slapstick-Elemente gekonnt eingesetzt. In Texte und Lieder sind auch Anspielungen auf Döbeln, etwa den DSC oder die Csardasfürstin des mittelsächsischen Theaters.
Maren Borrmann als Bär und David Zimmering als Tiger werden sich schnell in die Herzen der Kinder spielen. Vor allem auch die komödiantischen Auftritte von Dorothee Kretzschmar sind eine Augenweide. Sie versteht es, den verschiedenen Figuren ein unverwechselbares Eigenleben zu geben. So kommt der Maulwurf mit Blindenbinde und Stock und flüstert, denn er kommt ja aus der Unterwelt.
Phantasievolle Ausstattung
Auch die Ausstattung, die in den Händen von Tilo Staudte und Anne Heinrich lag, ist sehenswert. Sie besteht aus einem großen Würfel, der aufgeklappt werden kann und dann verschiedene Landschaften zeigt, sich als Wohnhaus oder als Felsen präsentiert, von dem aus Tiger und Bär das vermeintliche Panama erblicken.
Muss man sich nicht sein kindliches Gemüt bewahrt haben, wenn man ein solches Stück ins Szene setzt? „Sicher“, sagt Regisseur Michael Britsch. „Ich habe zwei jüngere Geschwister und die Schauspieler haben zum Teil auch kleine Kinder“, sagt er. Da sei man nicht so weit von der kindlichen Welt entfernt.
Nach der Premiere am Sonntag und Vorstellungen in Freiberg wird das Stück am 12. und 23. Dezember sowie am 16. Februar in Döbeln aufgeführt.
Sonntag, 15 Uhr, Premiere in Döbeln.