Von Carina Brestrich
Die Deutsche Bahn möchte den Bahnhof in Löbau bis 2015 behindertengerecht ausbauen: Wie das Unternehmen auf Anfrage der SZ mitteilt, wird der Bahnhof zwei Aufzüge bekommen. „Die Errichtung der Fahrstühle ist fester Bestandteil der Investitionsplanung“, sagt Sprecher Jörg Bönisch.
Derzeit werden die Pläne geprüft. Allerdings sei das ein längerer Prozess, da der Bahnhof an der Strecke Dresden-Breslau Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes ist. Dabei handelt es sich um ein EU-Projekt, welches unter anderem die Eisenbahnnetze grenzüberschreitend verbinden soll. „Die Planung und der Bau unterliegen damit nicht nur dem deutschen Recht, sondern auch den europäischen Richtlinien.“ Die Berücksichtigung dieser EU-Normen sorge für eine spürbare Verlängerung der Planungsphase, so Bönisch.
Schon seit Jahren gibt es in Löbau die Forderung nach zwei Fahrstühlen. Denn seit die ebenerdige Gleisüberführung abgeschafft wurde, ist es für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen schwer bis gar unmöglich, vom Bahnhof aus mit dem Zug zu fahren. Der Fußgängertunnel, der zum Mittelgleis führt, ist nur über eine Treppe erreichbar. Ein Fahrstuhl zum Tunnel jeweils am Gleis 1 und zwischen den Gleisen 2 und 3 würde den Einstieg für Rollstuhlfahrer daher ermöglichen.
Werden die Fahrstühle tatsächlich gebaut, würde eine Reihe von unerfüllten Versprechungen endlich ein Ende finden: So versprach die Deutsche Bahn bereits schon mal Aufzüge für das Jahr 2010. Nach Auskunft des regionalen Verkehrsverbundes Zvon im Oktober 2012 sollte Löbau bis 2013 mit Fahrstühlen ausgestattet werden.
Der Einbau der Anlagen ändert aber nichts daran, dass die Bahnhofshalle ab Oktober geschlossen wird. Seit Jahren sucht die Deutsche Bahn nach einem Käufer für das Bahnhofsgebäude. „Falls bis Jahresmitte kein Interessent gefunden wird, kann noch im Jahr 2013 möglicherweise eine Auktion durchgeführt werden“, heißt es.