Straßenbahnen müssen bei der Sanierung der Albertbrücke weiter rollen. Das verlangt Stadtrat Tilo Wirtz (Linke) und unterstützt damit die von der Stadt geplante Verkehrsführung. Danach soll die Elbquerung von November 2013 bis Mai 2014 für Kraftfahrzeuge gesperrt werden, damit Bahnen fahren können. Die FDP kämpft weiter gegen eine Sperrung und wird dabei vom FDP-geführten Wirtschaftsministerium unterstützt, das über die Fördermittel verfügt. Würde der Fahrzeugverkehr aufrechterhalten, erhöhen sich die reinen Baukosten um 3,1 Millionen Euro, stellte das Rathaus klar. Auch wenn der Freistaat die Mehrkosten abfangen würde, reagiert Wirtz, „wäre das Ganze ein vergiftetes Wahllockangebot der FDP auf Staatskosten“. Mit der Waldschlößchenbrücke hätten Autos eine leistungsfähige Ausweichroute. Für Straßenbahnen gebe es hingegen keine Alternative, argumentiert er.
Mit allen Zusatzausgaben würden sich die Mehrkosten sogar auf rund sechs Millionen Euro summieren, rechnet Dresdens Grünen-Fraktionschef Thomas Löser vor. Die FDP gebe sich doch immer den Anschein, für Schuldenfreiheit zu kämpfen. Deshalb ist Löser verwundert, dass sechs Millionen zusätzlich ausgegeben werden sollen, nur damit die FDP eine Klientel bedienen kann. Für diese Summe könnten zwei Kitas und eine Grundschule saniert werden, vergleicht Löser. Vor allem für Schüler, die die Straßenbahnen nutzen, gebe es im Falle einer Brückensperrung für den Nah- zugunsten des Autoverkehrs keine Alternative.
Erbost meldete sich der Neuostraer Leser Karsten Preuß bei der Sächsischen Zeitung. „Das Wirtschaftsministerium will offenbar das Geld zum Fenster rauswerfen, nur weil es um den Autoverkehr geht. Das ist völlig inakzeptabel. Das Ministerium sitzt aber auf dem Geldtopf.“