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Bahnhof Görlitz erhielt 1910 ein Tragebett

Im Jahr 1910 wurden auf mehreren preußischen Staatsbahnstationen Krankentragebetten aufgestellt. Im Direktionsbezirk Breslau (heute Wroclaw) kamen damals drei solche zum Einsatz. Zwei davon fanden in Breslau selbst Aufstellung, und ein Tragebett bekam der Bahnhof Görlitz.

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Im Jahr 1910 wurden auf mehreren preußischen Staatsbahnstationen Krankentragebetten aufgestellt. Im Direktionsbezirk Breslau (heute Wroclaw) kamen damals drei solche zum Einsatz. Zwei davon fanden in Breslau selbst Aufstellung, und ein Tragebett bekam der Bahnhof Görlitz. „Bei rechtzeitiger Bestellung können die Betten auch seitens anderer Stationen kostenfrei bezogen werden“, hieß es in einer entsprechenden Bahnregel.

Die Tragebetten waren so gestaltet, dass Kranke darin von der Wohnung oder der Unfallstelle abgeholt und ohne Umbettung in einem eigenen Eisenbahnwagenabteil weiterbefördert werden konnten. Am Zielbahnhof erfolgte dann der Weitertransport in die Wohnung oder die aufzusuchende Klinik.

Zu jedem Tragebett gehörte eine Matratze nebst einer um diese zu legenden Gummidecke und eine große Schutzdecke. „Bettstücke und Bettbezüge hat der Kranke selbst herzugeben“, besagte die Vorschrift, allerdings war die Benutzung des Krankentragebettes kostenfrei. Die Stellung der zur Bedienung erforderlichen Personen war freilich „Sache der Kranken“, die zudem für die Beförderung im Tragebett zwei Fahrkarten dritter Klasse für sich im Tragebett sowie für jeden Begleiter eine weitere Fahrkarte lösen mussten. (hs)