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Bahnhof Neustadt wird ans Fernwärmenetz angeschlossen

Die Drewag schließt auch das Krankenhaus Neustadt an. Sogar in Keller kommen jetzt Mini-Kraftwerke.

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Fernwärme wird in Dresden immer gefragter. Mit dem Bahnhof Neustadt schließt die Drewag jetzt auch einen weiteren zentralen Bau ans Netz an. Die Deutsche Bahn hatte die Wärmeversorgung dafür öffentlich ausgeschrieben, erläutert Swen-Sören Börner, der bei den Stadtwerken für den Fernwärmevertrieb zuständig ist. Die Drewag hatte den Zuschlag erhalten. Ab 1. Dezember wird durch einen neu gebauten Anschluss Fernwärme in den Bahnhof strömen.

Die Kunden: Fernwärme wird immer gefragter

„Die Kunden haben die Fernwärme lieb gewonnen“, sagt Börner. Konnte 2008 ein Zuwachs beim Fernwärmeabsatz von 14 Megawatt verzeichnet werden, so waren es 2009 schon 26,4. In diesem Jahr erwartet die Drewag ein Plus von über 30Megawatt.

Erreicht wird das auch durch die neuen Großkunden. So haben die drei alten Ölkessel im Krankenhaus Dresden-Neustadt ausgedient. Das Hospital wird jetzt ans Blockheizkraftwerk Trachau angeschlossen. Insgesamt werden dieses Jahr 13 Kilometer neue Fernwärmeleitungen in Dresden gebaut.

die Ökologie: Umwelt wird deutlich geringer belastet

Bei der Erzeugung von Fernwärme in ihren Blockheizkraftwerken belastet die Drewag die Umwelt deutlich weniger als wenn dies auf andere Weise geschieht. Denn dort wird das hocheffiziente System der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt, bei dem Strom und Wärme erzeugt werden. Die eingesetzte Energie wird deutlich besser ausgenutzt. Deshalb ist Fernwärme doppelt so ökologisch wie eine Holz- und zehnmal wie eine Gasheizung.

Der Preis: In 15 Jahren um 75Prozent gestiegen

Auch wenn der Fernwärmepreis seit 1995 um 75 Prozent gestiegen ist, liegt der Anstieg deutlich unter dem von Erdgas (plus 100 Prozent) und Heizöl (plus 200 Prozent). Der Mieterverein Dresden hatte die Kosten einer Heizsaison für eine 70-Quadratmeter-Wohnung verglichen. Bei Erdgas lagen sie bei 875 Euro, bei Öl bei 840 und bei Fernwärme bei 800 Euro . Damit war Fernwärme am günstigsten.

Die Strategie: Randgebiete werden nicht vergessen

Die Drewag verfolgt beim Einsatz der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung eine Doppelstrategie, so Börner. Einerseits wird das zentrale Netz ausgebaut, wo es möglich ist. Zum anderen werden in Randgebieten sogenannte Wärmeinseln aus- und Mini-Blockheizkraftwerke in Kellern eingebaut. Solche Anlagen erhalten die neue Kita auf der Leubener Dieselstraße und ein Wohnkomplex der Eisenbahner-Wohnungsgenossenschaft auf der Döhlener Straße.

Die Heizwerke: Drei moderne Anlagen in diesem Jahr

Rund 700000 Euro investiert die Drewag in diesem Jahr, um alte Heizwerke mit modernen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auszurüsten. Das geschieht auf der Bünaustraße in Löbtau, auf der Donathstraße in Laubegast und der Kurparkstraße am Weißen Hirsch.

Das Pilotprojekt: fünf Mini-Kraftwerke für Dresdner

Die Drewag sucht jetzt fünf Dresdner, in deren Kellern Miniblockheizkraftwerke getestet werden. Dort will sie die Anlagen einbauen. sie sind so groß wie eine Waschmaschine. Peter Hilbert