Bautzen. In den Streit um die Schließung der Halle des Bautzener Bahnhofs hat sich nun auch die Bautzener Bundestagsabgeordnete Maria Michalk eingeschaltet. Bei einem gemeinsamen Treffen zwischen Vertretern der Union und dem Konzern-Chef Rüdiger Grube habe die Politikerin eigenen Angaben zufolge das Problem explizit angesprochen. „Ich habe bei dieser Gelegenheit noch einmal die Brisanz des Themas offengelegt“, erklärt die Bundestagsabgeordnete. Dabei habe sie den Eindruck gewonnen, dass der Unternehmenschef die Angelegenheit durchaus ernst nehme.
„Wir müssen den Druck von allen Seiten auf die Bahn erhöhen“, sagt Maria Michalk, die jedoch nicht an eine rasche Wiedereröffnung der Halle glaubt. Vielmehr möchte sie sich dafür einsetzen, dass der geplante Verkauf des Bahnhofs nun schneller vorangetrieben wird – auch, indem die Deutsche Bahn bei dem avisierten Verkaufspreis auf Interessenten zugeht.
Derzeit befindet sich das Unternehmen unter anderem mit der Stadt Bautzen in Verhandlungen. „Ich denke, es ist besser, dass die Bahn auch mit Blick auf die Schäden in der Halle den Preis weiter senkt und so ein interessantes Angebot macht. Es hätte wenig Sinn, wenn die Bahn die Schäden ausbessert und dadurch der Preis noch in die Höhe getrieben wird“, argumentiert Maria Michalk. In dieser Strategie sieht die Politikerin die größten Chancen, dass die Bahnhofshalle – dann über den neuen Eigentümer – alsbald wieder für Reisende zugänglich gemacht werden kann. (SZ/sko)