SZ +
Merken

Bahnreisen verlangt ab morgen viel Geduld

Von Donnerstag an streiken die Lokführer zwei Tage im Fernverkehr und das flächendeckend.

Teilen
Folgen

Die SZ gibt Tipps für Reisende, die sich in den kommenden Tagen auf den Weg machen.

Wie will die Bahn die Streikfolgen eindämmen?

Die Deutsche Bahn versucht mit einem Ersatzfahrplan, den Zugverkehr eingeschränkt zu ermöglichen. Der Plan wird morgen Mittag im Internet veröffentlicht. Dazu gehört auch eine Übersicht über Zugverbindungen, die streikbedingt ausfallen. Die Deutsche Bahn geht nach eigenen Angaben davon aus, dass im Fernverkehr zwei Drittel der Züge fahren werden, im Nahverkehr rund die Hälfte.

Wie erhalten Fahrgäste rasch Auskunft?

Die Bahn empfiehlt, sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Lage zu informieren - im Internet, mit einem Anruf oder mit WAP-fähigen Han-dys. Nach der Eingabe des gewünschten Bahnhofs zeigt die Seite alle planmäßigen Abfahrten oder Ankünfte und ob die Züge pünktlich sind. Gratis ist der Anruf unter 08000996633. Aus dem Ausland variieren die Anrufgebühren, dort gilt die Nummer +491805-334444.

Internet: www.sz-online.de

WAP-Handy: mobile.bahn.de/ris

Gelten Fahrkarten

nur im gebuchten Zug?

Reisende können laut Bahn auch in einen höherwertigen Zug steigen, wenn sie ihre geplante Verbindung wegen des Streiks nicht erreichen. Bei speziellen Fahrkarten mit Zugbindung soll die Festlegung auch aufgehoben werden.

Gibt es Geld zurück, wenn die Fahrt ausfällt?

Wer an einem Streiktag wegen Zugausfällen oder Verspätungen seine Reise gar nicht erst antritt, kann den Fahrschein laut Bahn bis Ende November umtauschen oder sich den Fahrpreis erstatten lassen. Generell ist es laut Bahn so, dass Kunden für die Streiktage komplett ihr Geld zurückerhalten, wenn der Zug ausfällt. Das gelte für alle Fahrkarten, auch für Wochenendtickets. Auch Zeitkarten der Deutschen Bahn sollen anteilig erstattet werden, sofern der Geltungsbereich von Streiks betroffen ist.

Kann ich einfach

aufs Taxi umsteigen?

Einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Reiserechtler sagen, dass Kunden bei Verspätungen im Fernverkehr von mehr als 60 Minuten eine Entschädigung nach Maßgabe der DB-Kundencharta in Höhe von 20 Prozent des Fahrpreises beantragen können. Die Bahn allerdings beruft sich auf höhere Gewalt. Verbraucherschützer empfehlen, entstandene Kosten zu dokumentieren und von der Bahn zu verlangen.

Darf man zu spät zur Arbeit kommen?

Für pünktliches Erscheinen ist nicht der Nahverkehr, sondern der Arbeitnehmer selbst verantwortlich. Arbeitsrechtler sagen, dass Beschäftigte zumutbare Vorkehrungen treffen müssen, um zur Arbeit zu kommen. Das bedeutet zum Beispiel, aufs Auto auszuweichen, mit dem Rad zu fahren oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Ist eine Verspätung nicht zu vermeiden, ist es besonders wichtig, Bescheid zu geben. Andernfalls droht nach Ansicht des Deutschen Anwaltvereins eine Abmahnung.

Sind die Strassen morgen

voller als sonst?

Die Güterverkehrsbranche rechnet nicht damit, dass mehr Lastwagen unterwegs sind als ohne Streik. Der Nachschub an Leih-Autos ist auch begrenzt. Mitfahrzentralen oder -gelegenheiten finden sich im Internet. Der Auto Club Europa bittet Autofahrer, mit einem roten Punkt an der Scheibe die Bereitschaft zum Mitnehmen zu zeigen.

Sind Flieger und Busse mögliche Alternativen?

Wer sich nicht ins Auto setzen will, kann versuchen, noch einen Platz im Flugzeug oder Linienbus zu ergattern. Vom Flughafen Dresden aus gibt es unter anderem tägliche Verbindungen nach Frankfurt am Main und München. Freie Plätze müssen telefonisch bei den Fluggesellschaften erfragt werden (siehe Tabelle). Ein Linienbus fährt täglich von Dresden nach München über Hof, Bayreuth, Nürnberg und Ingolstadt. Nach Angaben der Regionalverkehr Dresden GmbH gibt es für den Bus am Donnerstag noch einige Restplätze, die unter der Telefonnummer 01802443443 gebucht werden können. (AP/SZ/nm)