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Spitzengespräch zum Bahnstart

Länderbahn und Streckenbetreiber treffen sich mit der Seifhennersdorfer Bürgermeisterin. Auf einen genauen Termin für die erste Fahrt nach Varnsdorf will sich aber keiner festlegen.

Von Markus van Appeldorn
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Karin Berndt, Bürgermeisterin von Seifhennersdorf, wünscht sich, dass bald wieder Züge an den Bahnhof kommen.
Karin Berndt, Bürgermeisterin von Seifhennersdorf, wünscht sich, dass bald wieder Züge an den Bahnhof kommen. ©  Archiv: Matthias Weber

Wann werden wieder Züge auf der seit Jahren ungenutzten Strecke zwischen Seifhennersdorf und Varnsdorf (Warnsdorf) rollen? Das war die zentrale Frage einer Besprechung am Donnerstag in Seifhennersdorf. Dort trafen sich Vertreter des "Trilex"-Betreibers Länderbahn, des Streckenbetreibers Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) mit der Seifhennersdorfer Bürgermeisterin Karin Berndt (UBS). Das Ergebnis blieb vage.

"Es geht darum, unseren verkehrsgemäßen Verkehr auf der Strecke wiederherzustellen", sagt Länderbahn-Sprecher Jörg Puchmüller auf SZ-Anfrage. Seit 2015 nämlich endet der Trilex von Zittau über Großschönau im tschechischen Varnsdorf. Der letzte Streckenabschnitt wird mit Schienenersatzverkehr bedient. Nun sei man übereingekommen, noch innerhalb dieses Jahres einen fahrplanmäßigen Zugbetrieb auf der Strecke aufzunehmen.

Die Strecke ist frei, aber ...

In den letzten Wochen hatte die DRE die Strecke von Bewuchs freischneiden lassen. Und auch nötige Arbeiten am Schienenstrang und am Gleisbett liegen nach Auskunft der Länderbahn in den letzten Zügen. Danach müsse die Strecke nur noch behördlich abgenommen und freigegeben werden. Mit einem konkreten Termin, wann denn wieder Züge rollen, mochte Jörg Puchmüller jedoch nicht vorsprechen - zu groß die Sorge, dass am Ende doch wieder etwas dazwischen kommen könnte.

Auch Bürgermeisterin Karin Berndt spricht nur von einem "so schnell wie möglich" und hofft auf einen Start in der zweiten Jahreshälfte - aber noch vor dem Fahrplanwechsel im Dezember. Indes sind noch nicht alle Hindernisse beseitigt. "Die DRE braucht noch eine Zustimmung für die Absicherung des Bahnübergangs", sagt Berndt. Bis eine neue Schrankenanlage installiert ist, solle dies nämlich als "Postensicherung" geschehen. Dabei sichern Personen den Bahnübergang ab, wenn ein Zug kommt. Die Installation einer technischen Anlage könne bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen, so Berndt.

Der Bahnhof macht noch Probleme

Und auch der Seifhennersdorfer Bahnhof bietet nicht den Zustand und Anblick, den sich die Bürgermeisterin wünscht. "Es müssen am Bahnsteig attraktive Bedingungen geschaffen werden. Es geht nicht, dass Reisende da über Müll steigen müssen", sagt sie. Weil dort kein Strom anliege, sei auch die Beleuchtung des Bahnsteigs unzureichend, zusätzlich ist das denkmalgeschützte Vordach marode. Die Gespräche mit dem Berliner Eigentümer des Bahnhofs seien dabei schwierig. "Wenn ich dem regelmäßig die Kosten für die Ersatzvornahme verkehrssichernder Reinigungen vom Konto pfänden lasse, brauch ich mit dem über das Vordach nicht zu reden", beschreibt Berndt die Situation.

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