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Bald entspannen am Weixdorfer Schelsbach?

Der Bach soll verändert und der Hochwasserschutz verbessert werden. Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Von Sylvia Gebauer

Noch liegt der Schelsbach etwas im Verborgenen. Malerische Bachauen, ein naturnaher Bachverlauf, der sich durch den Ort schlängelt, und ein funktionierender Hochwasserschutz – sucht man derzeit hier vergebens. Einzig beim Hochwasserschutz hat sich etwas getan. Doch am Schelsbach sind weitere Maßnahmen geplant. Es soll sogar eine kleine Sitzgruppe entstehen. Jetzt wurden die Pläne im Weixdorfer Ortschaftsrat vorgestellt. Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen:

Der 18 Meter lange Rohrdurchlass am Kügelgenweg wird beseitigt.
Der 18 Meter lange Rohrdurchlass am Kügelgenweg wird beseitigt.
So idyllisch wie hier an der Lausaer Kirchgasse ist der Schelsbach nicht überall. Das wird sich ändern. Der Bachlauf wird an einigen Stellen verändert, das Gewässer wird offengelegt und die Rasengitterplatten werden entfernt. Fotos (3): Thorsten Eckert
So idyllisch wie hier an der Lausaer Kirchgasse ist der Schelsbach nicht überall. Das wird sich ändern. Der Bachlauf wird an einigen Stellen verändert, das Gewässer wird offengelegt und die Rasengitterplatten werden entfernt. Fotos (3): Thorsten Eckert

Warum soll der Schelsbach

verändert werden?

Der Schelsbach zieht sich 2,1 Kilometer durch den Ort. Dann mündet er in den Lausenbach. Im Eingemeindungsvertrag von 1999 setzte die Ortschaft Weixdorf den Bach mit auf ihre Prioritätenliste. Im Vertrag heißt es: Eine naturnahe Umgestaltung einschließlich der Errichtung einer Abfluss-Messstelle. Diese soll zukünftig die Wassermenge messen, so vor Hochwasser zu warnen. Letztere wurde im Mai 2012 gebaut.

Ist mit der Messstelle der Hochwasserschutz fertig?

Nein. Die Messstelle war nur eine der nötigen Maßnahmen. Dass hier in Sachen Hochwasserschutz investiert werden muss, zeigt sich im Jahr 2002. Damals brach der Damm des unteren Regenrückhaltebeckens. Kommt es dazu, sind besonders die Häuser zwischen der Straße Altweixdorf und Alte Moritzburger Straße betroffen. Sie werden von den Wassermassen geflutet. Das soll künftig vermieden werden. Deshalb soll voraussichtlich 2014 am Schelsbach ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut werden. Aktuell läuft das - für die Realisierung benötigte - sogenannte Planfeststellungsverfahren. Bei diesem wird der Bau durchorganisiert und mögliche Betroffene werden informiert.

Was würde sich durch die

Renaturierung verändern?

Ziele der Renaturierung: Der Schelsbach soll so umgestaltet werden, dass die sogenannte hydraulische Leistungsfähigkeit und die Gewässerstruktur verbessert werden. Der derzeitige Zustand des Schelsbaches ist nicht der beste. Chemisch erhielt er die Note gut – heißt, das Wasser ist sauber und schadstofffrei. Biologisch ist der Weixdorfer Bach in einem schlechten Zustand. Für Tiere bietet er somit keinen günstigen Lebensraum. Auch strukturell ist er in einem schlechten Zustand. Denn die Durchlässe fürs Wasser sind zu eng. Statt Heiden, Esche und Erle sind hier Zierhölzer und Fichten zu finden. Für Weixdorf soll der Bach dadurch aufgewertet werden.

Was wird sich am Schelsbach

genau verändern?

Der Maßnahmenkatalog sieht zahlreiche Punkte vor. Dafür haben die Verantwortlichen vom Dresdner Umweltamt und dem Radeberger Landschaftsarchitekturbüro den Bach in Abschnitte gegliedert. Am Bachverlauf nahe dem Gasthof und dem evangelischen Kindergarten „Himmelsschlüssel“ wird eine leichte Krümmung eingebaut. Die Wehranlage wird beseitigt, ebenso die derzeitigen Rohrdurchlässe. Diese werden durch neue, größere ersetzt. Zudem wird die Wiese an der Kirchgasse gestaltet. Die ist derzeit noch umzäunt. Hier soll eine Sitzgruppe entstehen.