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Bald im Stundentakt von Bautzen nach Dresden

Eine Verlängerung des Dresdner S-Bahnnetzes nach Bautzen spielt in den Planungen des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) keine Rolle mehr. Stattdessen sollen Regionalbahnen zwischen beiden Städten künftig stündlich fahren.

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Von Ingolf Reinsch

Wahrscheinlich ab 2005 wird der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) mehr Züge zwischen Bautzen und Dresden anbieten. Statt aller zwei Stunden werden Regionalbahnen dann im Einstundentakt fahren, erklärte Zvon-Geschäftsführer Dr. Georg Janetzki auf einer öffentlichen Mitgliederversammlung des FDP-Kreisverbandes in Bischofswerda. Hinzu kämen die bestehenden Regionalexpressverbindungen sowie vier Fernzüge am Tag.

Die Zahl der Fahrgäste würde einen Anschluss des Landkreises an das S-Bahnnetz nicht rechtfertigen. Außerdem wäre das Vorhaben für den Zvon und den Verkehrsverbund Oberelbe nicht bezahlbar, sagte Georg Janetzki. Stündliche Regionalbahnverbindungen seien da „eine Alternative, um die Anbindung des Landkreises Bautzen nach Dresden zu verbessern“.

Möglich soll das werden, indem die Regionalbahnen zwischen Dresden und Zittau dann nicht mehr über Neukirch, sondern über Bautzen und Wilthen fahren, wodurch auch die Oberlandstadt künftig stündlich mit Bautzen verbunden wäre. Zum Ausgleich soll der Regionalexpress Dresden – Zittau nicht nur in Neukirch (Ost), sondern auch in Schmölln halten. In Neukirch (West) und Putzkau wird der Dresdner Zug nicht mehr halten.

Während der Neukircher Westbahnhof wegen seines „hohen Ausflugswertes“ für die Strecke Bautzen – Bad Schandau weiterhin Bedeutung habe, soll Putzkau mit der Umstellung als Haltepunkt nicht mehr bedient werden. Hans-Jürgen Pfeiffer, Leiter des Straßenverkehrsamtes Bautzen, begründete diese Absicht mit der geringen Zahl der in Putzkau ein- und aussteigenden Fahrgäste und der Rolle als Straßendorf, für das sich eher der Bus anbiete. Zugleich kündigte er an, dass Zvon und Landkreis nach alternativen Angeboten zwischen Bischofswerda, Putzkau und dem Neukircher Niederdorf in den Abendstunden suchen werden.

Bis 2007 sollen in den Ausbau der Regionalstrecken im Zvon-Gebiet 150 Millionen Euro investiert werden. Davon werden auch die Strecken Bautzen – Neustadt und Bischofswerda – Zittau profitieren. Bei letzterer soll sich die Reisezeit um 17 auf 55 Minuten verkürzen. Die Strecke Dresden – Görlitz, Teil des Bundesverkehrswegeplanes, soll für eine Geschwindigkeit von 160 km/h fit gemacht werden; der Freistaat fordere sogar den Ausbau für 200 km/h, um die Trasse ICE-tauglich zu machen. Mit den geplanten Investitionen haben die Eisenbahnstrecken langfristig Bestand, betonte Georg Janetzki. So übernehme der Verkehrsverbund für die Regionalstrecken auf 20 Jahre die Garantie für ein entsprechendes Leistungsangebot. Auf ein Wort