Berlin. Führende Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die Bundesbürger 2008 mehr Geld im Portemonnaie haben und wieder mehr ausgeben. Der Chef der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Klaus Wübbenhorst, rechnet mit einem merklichen Anstieg der Konsumlust in Deutschland. „Wir sehen ein Wachstumspotenzial für den Konsum von bis zu 1,5 Prozent“, sagte Wübbenhorst der Tageszeitung „Die Welt“. „Real werden das 20 Milliarden Euro sein.“ Profitieren dürften vor allem Einzelhändler und Reiseanbieter.
Der Optimismus basiert auf der Erwartung der Lohnzuwächse. Der Chef der fünf Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, rechnet mit dem stärksten Lohnplus seit 13 Jahren. Der „Bild“-Zeitung sagte er: „Die reale Bruttolohn- und Gehaltssumme je Arbeitnehmer wird um 1,5 Prozent steigen – das ist das kräftigste Plus seit 1995.“ Er geht von einem durchschnittlichen Anstieg der Bruttolöhne um 3,5 Prozent aus. Der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, geht von Lohnabschlüssen in derselben Höhe aus – mit Einschränkung beim realen Lohnplus. „Real bedeutet das allerdings nur einen Zuwachs von 0,5 Prozent“, so Sinn. Verhaltener äußerte sich Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Hohe Lohnsteigerungen können nur gut ausgebildete Fachkräfte erwarten. Das durchschnittliche Lohnplus von zwei Prozent wird durch die Inflation aufgefressen. Die Reallöhne werden also stagnieren.“ Somit werde es keinen Rückgang der Kaufkraft geben. (dpa)