Bald Tempo 50 an Döbelns Unfallkreuzung

Döbeln. Mehrfach hat es in den vergangenen Wochen an der B 175 am Abzweig Naußlitz (S 39) gekracht. Die Kreuzung ist seit dem Neubau der Bundesstraße zu einem Unfallschwerpunkt geworden. Und war daher auch ein Schwerpunkt für die Unfallkommission des Landkreises. Diese hat sich am 19. März die Problemstelle vor Ort angesehen. Das bestätigte am Montag André Kaiser von der Pressestelle des Landratsamtes Mittelsachsen.
Vertreter der Polizeidirektion Chemnitz und des Polizeirevieres Döbeln, Mitarbeiter des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr als Straßenbaulastträger sowie ein Vertreter der Stadt Döbeln, der für die Region zuständigen Straßenmeisterei sowie der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Mittelsachsen waren nach Angaben von Kaiser mit vor Ort gewesen. "Es wurden die Unfallhergänge analysiert, Maßnahmen besprochen und geprüft", so der Sprecher weiter.
Die Experten sind zu dem Schluss gekommen, dass als Sofortmaßnahme in dem Bereich die Geschwindigkeit reduziert werden sollte. Konkret bedeutet dies, dass in Zukunft in Fahrtrichtung Döbeln nur noch 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind. Hinzu kommt ein Zusatzschild mit dem Hinweis "Unfallgefahr".
Vor der Anschlussstelle Döbeln-Ost an die Autobahn 14 in Fahrtrichtung Döbeln soll ebenfalls eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde erfolgen. "Des Weiteren werden Veränderungen der Markierungen im Bereich der Kreuzung verändert, um ein zügigeres Abfahren der Fahrzeuge von der B 175 zu erreichen", erklärt Kaiser weiter. Die Umsetzung der Maßnahmen solle zeitnah erfolgen.
Was ist die Ursache?
Erst am vergangenen Mittwoch, einen Tag nach dem Vor-Ort-Termin der Unfallkommission, hatte es an der Kreuzung erneut einen Unfall gegeben. Dabei kam es zu einem Zusammenstoß zwischen dem Opel eines 76-Jährigen, der von der S 39 nach links auf die B 175 abbiegen wollte, und einer 30-Jährigen, die mit ihrem Dacia auf der B 175 in Richtung Nossen unterwegs gewesen war.
Bei dem Unfall wurden die Frau sowie ein elf Monate altes Mädchen verletzt. Im Februar hatte es einen Unfall mit drei beteiligten Fahrzeugen und sieben Verletzten gegeben.

Für viele Kraftfahrer, die die Kreuzung kennen, ist der Grund für die Vielzahl an Unfällen in dem Kreuzungsbereich unklar. Das zumindest geht aus den Kommentaren der Nutzer des sozialen Netzwerkes Facebook auf die Berichterstattung über die Unfälle hervor.
"Diese Stelle ist mehr als übersichtlich. Auf der Hauptstraße sind 70 km/h. Diese werden unterschätzt von den Autofahrern der Nebenstraßen. Und Zeit hat auch keiner mehr. Also noch schnell rausfahren. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen", meint zum Beispiel Stefanie Kiefer.
"Gerade wenn die Sonne dort sehr tief steht, sieht man nichts mehr und es knallt. Nichtsdestotrotz sollte dort schon längst ein Kreisverkehr errichtet werden", sagt eine weitere Nutzerin namens Stefanie Ma.
Enrico Protze bringt noch einen weiteren Aspekt ins Spiel: "Auf der Verkehrsinsel steht ein Schild, genau in Sichthöhe, wenn man von Roßwein kommt und nach links schaut. Dadurch wird das Auto, welches aus Döbeln kommt, im dümmsten Falle verdeckt, auch wenn es nur kurz ist. Man muss sehr weit vor fahren, um freie Sicht nach links zu haben. Anderseits müsste das Tempo von Juchhöh kommend auf 50 reduziert werden."
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