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Bald weitere Infostellen

Zuwachs. Zu den beiden Infostellen im Nationalpark kommen vier weitere hinzu.

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Von Heike Wendt

Für eine Fläche von 93,5 Quadratkilometern Nationalpark Sächsische Schweiz gibt es derzeit zwei Informationsstellen sowie das Nationalparkhaus. Die ältere der beiden Infostellen befindet sich im Amselgrund in der Amselfallbaude. Seit 1992 zielt die Einrichtung darauf, Kinder spielerisch an die Natur heranzuführen. „Nachdem zunächst allgemeine Naturschutzthemen eine Rolle spielten, ist sie seit sechs Jahren auf das Thema Totholz ausgerichtet“, erläutert Dirk Fanko, Pressesprecher des Nationalparkamtes. Ob mit ausgestopftem Sperlingskauz und Lavendelriechdosen der Nerv der Heranwachsenden getroffen wird, hängt sicher nicht zuletzt von der Motivation durch ihre erwachsene Begleitung ab. In den nächsten Jahren ist eine Überarbeitung und Neugestaltung der Ausstellung geplant.

Die zweite Informationsstelle ist seit 2002 im ehemaligen Eishaus auf dem Großen Winterberg eingerichtet. Hier ist auf zwei Etagen die Waldentwicklung dargestellt. Weil der Aussichtsturm auf der Winterbergbaude baufällig und momentan nicht begehbar ist, kann man statt der Originalaussicht Bilder von einer Videokamera verfolgen, die sich mit einem Joystick bedienen lässt.

Umfassendere Informationen zum Nationalpark bietet das Nationalparkhaus in Bad Schandau. In einem Einführungsvortag zu Beginn des Rundgangs erhält der Besucher einen Eindruck von den Zielen des Nationalparkamtes. „Nach den Erläuterungen fühlte ich mich ziemlich unerwünscht in der Natur“, sagt Christine Loist aus Heringsdorf, die zum ersten Mal diese Einrichtung besuchte. „Ich hatte den Eindruck, die Natur müsse mir Angst machen und will mich gar nicht.“ Entschädigt wurde die Besucherin mit dem Film über die Entstehung des Elbsandsteingebirges, der zusammen mit den anschaulichen und verständlichen Objekten in diesem Ausstellungsteil für einen hohen Informationswert sorgt. Für Dr. Sabine Stab, Leiterin des Nationalparkhauses, ist die Reaktion der Besucherin normal. „Wir haben den Einführungsvortrag bewusst in dieser Form an den Anfang gesetzt, um das Pro und Contra zum Thema Nationalpark ins Gespräch zu bringen. Der Besucher soll sich seine Meinung selbst bilden“, sagt Sabine Stab.

Bastei ist als nächstes dran

Momentan ist viel Bewegung zum Thema Informationsstellen im Nationalparkamt. „In den nächsten drei Wochen wird das Konzept für das Informationssystem komplett überarbeitet“, erklärt Dirk Fanko. Mit weiteren Infostellen ist bereits in den nächsten Monaten zu rechnen. „Noch im November wird im ‚Schweizerhaus‘ auf der Bastei eine Infostelle für Natur und Kunst eröffnet“, so Fanko. Ein großer Teil der Sammlung von Dietrich Hassel, einem aus der Sächsischen Schweiz stammenden Münchener, wird dort gezeigt und damit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eine weitere Infostelle auf dem Brand, die nach den Nationalparkamtkonzepten viel später realisiert werden sollte, wird höchstwahrscheinlich bereits in diesem Jahr eröffnet. „Das Blockhausgebäude wurde kurzfristig saniert und uns übertragen“, sagt Dirk Fanko. Langfristig ist hier eine Ausstellung über die Fremdenverkehrsentwicklung in der Sächsischen Schweiz vorgesehen. „Die ist jedoch noch nicht fertiggestellt“, so Fanko. So wird übergangsweise der Jahrhundertrückblick von Frank Richter mit zehn Tafeln von 1900 bis zum Jahr 2000 unter dem Thema „Die Sächsische Schweiz im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Tourismus“ gezeigt.

Ein weiteres Objekt ist die Waldhusche in Hinterhermsdorf. Naheliegend geht es hier um die Waldentwicklung. Schon jetzt kann man im 66 Hektar großen Freigelände auf vier miteinander vernetzten Themenwegen Waldgeschichte und -nutzung erleben. In einem weiteren Gebäude sollen – ergänzend zum bestehenden Areal – interaktive Betätigungsmöglichkeiten zum Thema Wald angeboten werden. Ein Dresdner Büro erarbeitet momentan das passende Konzept. „Die Umsetzung wird im nächsten oder übernächsten Jahr möglich sein“, so Fanko.

Frühestens im Jahr 2008 wird die Informationsstelle am Zeughaus mit dem Schwerpunkt Jagd realisiert sein. Als ehemaliges Waffenlager und Stützpunkt für Grenzmarkierer bietet sich dieses Thema an dieser Stelle an.