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Basteln auf der Kinderstation

Bautzen. Um den kleinen Patienten die Adventszeit im Krankenhaus etwas zu verschönern, fand gestern eine kleine Feier statt.

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Von Kerstin Fiedler

Karin Zobel hat den kleinen Raum, in dem auch die Bibliothek der Kinderstationen der Oberlausitz-Kliniken untergebracht ist, weihnachtlich geschmückt. Bastelarbeiten stehen und hängen im Raum, Saft, Pfefferkuchen und Äpfel gibt es. Doch noch weiß die Erzieherin nicht, wie viele Kinder überhaupt zu der kleinen Weihnachtsfeier kommen. „Die einen müssen zur Behandlung, die anderen sind zu klein, oder sie haben gerade keine Lust“, sagt Karin Zobel. Vorsichtshalber ist aber auch Elisabeth Kaukal an diesem Vormittag mit dazugestoßen. Sie engagiert sich seit längerer Zeit ehrenamtlich im Krankenhaus, geht einmal im Monat auf die beiden Kinderstationen. „Ich bin über die Krankenhausseelsorge zu dieser Betreuung gekommen. Geld kann ich zwar keins verschenken, aber ein Teil meiner Freizeit“, sagt die ehemalige Lehrerin.

Kinder haben Besuch

Dann kommen doch die ersten Kinder. Stefanie ist hier zu Beobachtung, sie hofft, heute wieder nach Hause zu kommen. „Ich habe wohl zu wenig getrunken“, gibt sie den Grund ihres Aufenthalts zu. Das Basteln möchte sie aber schon noch mitmachen.

Vati Daniel Taugs ist gerade zu Besuch bei Töchterchen Vian. „Meine Frau hat Donnerstag unser zweites Kind bekommen. Nachdem sie am Sonntag nach Hause kam, fiel unsere Große vom Stuhl“, erzählt Daniel Taugs. Deshalb ist sie auf der Station 25. Papa und Tochter basteln einen wunderbaren Weihnachtsmann. Da geht der Vormittag schnell vorbei.

Auch Tobias hat Besuch. Die Oma hat sich den Vormittag freigenommen. „Wir wechseln uns in der Familie ab“, sagt sie und freut sich, mit dem Enkel zu basteln und auch „Oh Tannebaum“ zu singen.

Karin Zobel ist bereits seit elf Jahren auf den Kinderstationen. „Zu besonderen Anlässen und Festen versuchen wir immer, etwas für die Kinder zu tun“, sagt sie. Egal ob Weihnachten, Ostern, Halloween oder Erntedank. Ansonsten sorgt sie jeden Tag für Abwechslung bei den Kindern. Und freut sich über die Unterstützung von Elisabeth Kaukal. „Ich habe auch bei den Soroptimisten, deren Mitglied ich bin, dafür geworben. Leider haben nur wenige von uns genug Zeit. Doch die braucht man schon“, sagt Elisabeth Kaukal. Sie liest den Kindern vor, wenn sie das möchten, geht aber auch einfach nur mal mit ihnen spielen.

Die Zeit beim Basteln vergeht wie im Flug. Und bald vergisst auch der kleine Leander, zu weinen.