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Baupläne für Lochmühle werden konkreter

Lohmens Gemeinderat segnet den Bauantrag des Investors ab. Damit sind aber längst nicht alle Hürden genommen.

Von Siri Rokosch
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Die Vision des Investors: ein begrünter Aufzug, der aus dem alten Gebäude der Lochmühle herauswächst, und eine überdachte Terrasse.
Die Vision des Investors: ein begrünter Aufzug, der aus dem alten Gebäude der Lochmühle herauswächst, und eine überdachte Terrasse. © Hermann Häse

Einstimmig hat der Technische Ausschuss des Lohmener Gemeinderates dem Bauantrag zur Sanierung und dem Ausbau der Lochmühle im Liebethaler Grund zugestimmt.

„Wir finden das toll. Nach vier Jahren Bearbeitungszeit wäre es schön, wenn das Landratsamt nun auch seine Zustimmung gibt“, sagt Lohmens Bürgermeister Jörg Mildner (CDU).

Bereits seit 2015 gab es zwischen der Kommune und dem Investor Hermann Häse immer wieder Gespräche. Im Oktober 2018 war er dann von der Landesdirektion, dem Landratsamt in Pirna und der Naturschutzbehörde aufgefordert worden, einen formellen Bauantrag zu stellen. Das hatte Hermann Häse nun Anfang April getan. Nachdem das Papier im Technischen Ausschuss in Lohmen behandelt wurde, liegt es dem Landratsamt zur Prüfung vor. „Auch der Umweltschutz, die Bauaufsicht, die Landesdirektion und der Naturschutzbund müssen den Bauantrag noch genehmigen“, sagt Investor Herman Häse. 

Die Baupläne

Herman Häse hatte das Gelände der Lochmühle im Februar 2017 gekauft und damit nach eigenen Aussagen verhindert, dass die Erben das alte Wasserkraftwerk wieder zur Stromerzeugung mit lauten Turbinen nutzen .

Ein Gasthaus mit Biergarten soll auf dem Areal errichtet werden, mit partieller Glasbodenplatte auf der Terrasse und einem Hightech-Wasserrad an der Wesenitz zur Selbstversorgung. Der dazugehörige Bauantrag soll demnächst gestellt werden. 

Im Torhaus soll zudem eine interkonfessionelle Versöhnungskapelle entstehen. 

Oberhalb der Lochmühle ist das Vier-Sterne-Hotel „Wallhall Lochmühle“ mit 46 Zimmern, Spa- und Poolbereich geplant.

Ein begrünter Aufzug gehört auch zum Konzept.

Im dritten Bauabschnitt plant Häse, im alten Wasserkraftwerk eine Konzerthalle zu errichten. (SZ)

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Der Bauantrag umfasst derzeit die Modernisierung und den Ausbau der unter Denkmalschutz stehenden Lochmühle, die Sanierung des Torhauses, den Anbau und die Errichtung eines Aufzuges mit Brücke zum Felsen hinauf. Der Lift soll aus dem alten Gebäude der Lochmühle heraus gebaut werden, ohne in den Felsen einzugreifen. „Der Fahrstuhl wächst also aus dem Haus heraus“, beschreibt Hermann Häse. Der Aufzugschacht soll zudem mit Efeu und anderen Pflanzen begrünt werden. „Ich möchte nicht nur Gastgeber für Menschen sein, sondern auch für Vögel und Insekten“, sagt Häse.

Oberhalb des Felsens plant er ein Vier-Sterne-Hotel mit dem Namen „Wallhall-Lochmühle“. Mit dem Bauantrag für diesen Komplex will der Dresdner aber noch warten. Priorität habe derzeit die Sicherung des Felsens oberhalb der Lochmühle. Der Antrag auf Felssicherung sei momentan zurückgestellt, wie Häse sagt.

 „Sobald der Bauantrag für die Lochmühle mit Lift von allen Instanzen genehmigt ist, wird als Erstes der Felsen gesichert“, kündigt er an. Bis Ende des Jahres bleibe der Bereich des Malerweges noch gesperrt. Ein Einschnitt, der Häse nicht einfach gefallen sei. Wegen des bröckeligen Gesteins bestehe aber Lebensgefahr. Der 18 Meter hohe Sandsteinblock mit einem Volumen von 480 Kubikmetern steht laut Untersuchungen völlig frei und droht abzubrechen.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Michel begrüßt die rund sieben Millionen Euro teure Investition. „Die Sächsische Schweiz benötigt eine neue Konzeption. Sie muss neu erfunden werden. Die Gegend ist nicht nur ein Klettergebiet“, sagt Michel.


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