Aufatmen gestern Vormittag in der Zabeltitzer Gemeindeverwaltung: Vom Landratsamt war der Baubeginn für den zweiten Abschnitt der Kindergarten-Sanierung genehmigt worden. Zwar fehlt noch das zugesagte Fördergeld. Doch das dürfte den Zabeltitzern sicher sein, sonst hätten sie nicht die Erlaubnis für den so genannten „vorzeitigen Maßnahmebeginn“ erhalten.
Ursache: Bearbeitungsstau
Noch am Vorabend hatte es in der Gemeinderatssitzung eine emotionale Debatte zum Thema Kindergarten gegeben. Hauptamtsleiterin Bärbel Mittelstedt und Bürgermeister Frank Thiele hatten erklärt, dass der erste Bauabschnitt fertig ist, für den zweiten aber noch das Geld fehlt. „In dieser Situation auf eigene Kappe weiter zu bauen, bedeutet, Fördermittel zu verlieren“, so Thiele. Und Bärbel Mittelstedt erklärte, dass es Fördergelder nun mal in Jahresscheiben gibt. Und die für das laufende Jahr sei noch nicht ausgereicht.
Als Grund dafür nannten die beiden die Situation in der Vergabestelle des Landratsamtes. Dort habe man jetzt zusätzlich die Projekte für das Konjunkturpaket II der Bundesregierung zu bearbeiten. Verständlich, dass es dadurch zu Verzögerungen kommt.
Das wollte Sitzungsgast Rainer Kerstan nicht widerspruchslos hinnehmen. Eine Verzögerung bei Ausbau des Storchennestes bedeute nicht nur, dass Zabeltitz länger Miete für das Ausweichgebäude in Walda zahlen müsse. Es heiße auch, dass man den Eltern und Großeltern länger als nötig Umstände und Mehraufwand aufzwingt. „Hier wird Bürokratie auf Kosten der Leute ausgetragen“, sagte er.
Der von Kerstan befürchtete Baustopp wird nun allerdings nicht eintreten. Wie Bürgermeister Thiele gestern sagte, gehe es dank des gestrigen Bescheids jetzt zügig weiter. Erleichternd kommt hinzu, dass die Gemeinde wegen eines neuen Gesetzes die Arbeiten nicht mehr öffentlich ausschreiben muss. Im Rahmen einer so genannten verkürzten Vergabe reiche es aus, von mehreren Firmen Angebote einzuholen und diese zu vergleichen. – Der Kindergarten soll im Juni fertig sein.Jörg Mosch