Von Ulli Schönbach
Die Sächsischen Landesausstellungen sind Anziehungspunkte: Rund 230 000 Besucher kamen vor zwei Jahren nach Torgau. Sechs Jahre zuvor lockte das Kloster St. Marienstern 365 000 Menschen an. Auf einen ähnlichen Effekt hofft nun Görlitz, das im Jahr 2010 Ausrichter der 3. Landesausstellung ist. In deren Mittelpunkt steht die traditionsreiche Handelstraße Via Regia.
Ein Thema, das auch im Bautzener Rathaus Interesse geweckt hat. Lassen sich doch in der Spreestadt zahlreiche Bezüge zur einst wichtigsten Ost-West-Verbindung Europas finden. In Bautzen führte die „Hohe Straße“ unter anderem über die Gerberstraße, durch das Schülertor und am späteren Holzmarkt entlang. – Im Rathaus sieht man die Vergabe der Landesausstellung an Görlitz daher nicht nur als Gewinn für die Region. Die Stadt will sich auch selbst an der Landesausstellung beteiligen. „Wir werden in den nächsten Wochen überlegen, wie wir als Stadt diese Exposition bereichern können, auch durch eigene Aktivitäten in Bautzen“, sagt Oberbürgermeister Christian Schramm (CDU).
Bei seinem Amtskollegen in Görlitz stößt er damit auf offene Ohren. Zwar sei es noch zu früh über Einzelheiten zu sprechen, sagt Joachim Paulick (CDU). „Es versteht sich aber von selbst, dass man ein Thema wie die Via Regia nicht allein durch eine Ausstellung an einem Ort repräsentieren kann“. Auch aus Görlitzer Sicht sei daher eine Zusammenarbeit innerhalb Sachsens wichtig, ebenso wie der Kontakt über den Freistaat hin aus, um die Handelsstraße in einen europäischen Kontext zu stellen.
„Wenn es dabei in anderen Städten entlang der Via Regia zu Kooperations-Projekten mit der Landesausstellung kommt, so sehe ich dies als einen positiven Beitrag und freue mich deshalb über das Angebot aus Bautzen“, sagt Joachim Paulick. Neben der Bautzener Initiative gibt es bereits weitere Vorschläge aus der Region. So hat der Stadtrat von Reichenberg die Schaffung eines „Via-Regia-Radwegs“ entlang der B 6 angeregt.