Von Ivette Wagner
Wenn Peter Maffay über Frühstück redet, dauert das eine Weile. Der Sänger genießt den Morgen in drei verschiedenen Varianten. „Wenn ich unterwegs bin, sorgt im Hotel jemand dafür, dass ich etwas zu essen bekomme“, sagt er.
In seinem Büro in der Nähe von München kochen seine Mitarbeiterinnen Milchkaffee. „Dann gehe ich an den Kühlschrank und hoffe, dass etwas drin ist“, so Peter Maffay. Zu Hause auf Mallorca fällt die erste Mahlzeit des Tages aus, da geht er früh aus dem Haus. Am späten Vormittag gönnt er sich dann in seinem Lieblingscafé ein Croissant und Kaffee. Im Restaurant Lesage bleibt er bei Brötchen, Marmelade und Obst.
Keine klassische Werkstatt
Schon oft besuchte Peter Maffay Dresden. Diesmal gab er kein Konzert, sondern schaute sich die Verleihung des Europäischen Kulturpreises in der Frauenkirche an. Für ein kleines Privatprogramm blieb aber Zeit. Peter Maffay schaute sich die Fertigung in der Gläsernen Manufaktur an. „Das hat hier natürlich nichts mit dem klassischen Bild einer Werkstatt zu tun“, so der Rocker. „Ich finde es sehr mutig und schön, eine Fertigungsstätte mitten in die Stadt zu setzen und dann darin auch kulturelle Dinge zu veranstalten.“
Damit ist er auch schon bei seinem momentan bestimmenden Thema. Denn Peter Maffay reist quer durchs Land, um seine CD zu promoten. Die heißt „Begegnungen“. Dafür hat er 14 Künstler gewonnen, mit denen er gemeinsam musiziert. Gekoppelt mit den Liedern und der im nächsten April beginnenden Tour ist aber auch die „Allianz für Kinder“. „Kinder brauchen den meisten Schutz, da sie das schwächste Mitglied in der Gesellschaft sind“, so Peter Maffay. Durch seine anderen Stiftungen ist er für dieses Thema sensibilisiert. Die Künstler, mit denen er zusammenarbeitet, haben die gleiche Intention. „Damit haben wir verschiedene Brennpunkte auf der Welt, die zeigen, wie vielschichtig die Probleme sein können.“ Beispielsweise in Südkorea, in Eritrea, in Peru, in Deutschland.
Entweder fand Peter Maffay erst die Künstler oder die Hilfsprojekte oder die Paten. So ergab sich ein Netzwerk. „Es funktioniert nach dem Prinzip, dass einer jemanden kennt, der jemanden kennt“, sagt er. „Mit Hilfe meines Teams haben wir es dann geschafft, Leute wie die Friedensnobelpreisträger Shimon Peres oder Erzbischof Desmond M. Tutu für uns zu gewinnen.“ Schirmherrin des Projektes ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Viel Zeit für Privatleben bleibt Peter Maffay bei seinem Programm derzeit nicht. „Es sollen möglichst viele Menschen von unserem Projekt erfahren und mithelfen“, sagt er. Dafür verzichtet er eben auch mal auf das Frühstück. Nur an wichtigen Ausnahmetagen wie Geburts- oder Hochzeitstag sitzt er mit der Familie morgens am Tisch.