Am historischen Behr’schen Haus an der Albertbrücke geht es endlich voran – wenn auch erst einmal notdürftig. Das denkmalgeschützte Gebäude, das mittlerweile stark baufällig ist, erhielt jetzt ein neues Dach sowie auch neue Dachrinnen.
Damit wird das spätklassizistische Haus an der Wigardstraße/Ecke Glacisstraße gegen Nässe gesichert und so vor dem weiteren Verfall bewahrt, wie Ortwin Trux vom gleichnamigen Bauunternehmen sagte. Nach Angaben von Trux, der sich mit seinem Unternehmen auf Denkmalpflege und Altbausanierung spezialisiert hat, haben seine Arbeiter in den vergangenen drei Wochen den Dachstuhl und die Dachdeckung erneuert.
Sanierung noch offen
Von dem alten Ziegeldach sei kaum noch etwas erhalten gewesen, so Trux. Die restlichen Ziegel wurden deshalb entfernt und durch gewellte Bitumen-Platten ersetzt. Abschließend wurde die alte Dachrinne ausgetauscht.
Den Auftrag zu der denkmalgerechten Notsicherung hat Trux von den Eigentümern des Gebäudes erhalten. Diese erwarben das Haus bereits 1997. Wann eine grundlegende Sanierung des Behr’schen Hauses folgt, steht jedoch noch nicht fest.
Das Behr’sche Haus in der Wigardstraße 21 zählt zu den letzten erhaltenen Gebäuden des Ensembles Innere Neustadt. Es wurde in der Zeit zwischen 1824 und 1832 gebaut und von dem späteren Finanz- und Justizminister Johann Heinrich August von Behr bewohnt.
Er führte das Bürgerliche Gesetzbuch ein und gilt als ein Vorvater der Marktwirtschaft in Sachsen. Nach seinem Tod lebte sein Sohn Camillo von Behr in dem Haus. Danach war dort der Sitz der „Standers Bierbrauerei“. Zuletzt genutzt wurde das Behr’sche Haus bis Anfang der 90er-Jahre von einem Großhandel für Souvenire und Werbemittel (win)