Besser geht’s kaum. Eine Paketschwemme beglückt derzeit die Deutsche Post. Der Internethandel und das boomende Geschäft in Asien lassen den gelben Riesen glänzen. „Wir haben ein sehr gutes Geschäftsjahr 2012 hinter uns“, sagte Vorstandschef Frank Appel gestern bei der Bilanzvorlage in Bonn. In den kommenden Jahren werde das Unternehmen weiter von den globalen Trends profitieren.
Im vergangenen Jahr steigerte der weltweit größte Post- und Logistikkonzern sein Nettoergebnis um mehr als 40 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Darin enthalten sind aber auch Einmaleffekte unter anderem aus dem Postbank-Verkauf. Der Konzernumsatz erhöhte sich um fünf Prozent auf 55,5 Milliarden Euro.
Für das laufende Jahr zeigte sich Appel zuversichtlich. Angetrieben von einer zunehmenden Dynamik der Weltwirtschaft werde das Ergebnis zwischen 2,7 Milliarden bis knapp unter drei Milliarden Euro liegen, prophezeite er. Dabei sollen vor allem die DHL-Bereiche, die schon heute 70 Prozent zum Geschäft beisteuern, bis 2015 jährlich um 13 bis 15 Prozent zulegen.
Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: Das Briefgeschäft macht mehr und mehr schlapp. 2012 verzeichneten die Bonner bei insgesamt 7,5 Milliarden zugestellten Briefen ein Minus von drei Prozent. Das zum Jahresanfang von 55 auf 58 Cent erhöhte Porto soll helfen, die Verluste in diesem Jahr zu verschmerzen.
Marktübliche 3,5 Millionen Euro
Gepunktet hat die Post, die weltweit 473 600 Menschen beschäftigt, vor allem im Abschlussquartal des vergangenen Jahres. Es sei mit Abstand das profitabelste seit 2007 gewesen. Alle drei DHL Bereiche (Express, Fracht, Logistik) legten ein zweistelliges Gewinnplus hin. Die Deutsche Post DHL hat in Sachsen etwa 13 500 Mitarbeiter. Sie arbeiten unter anderem in fünf Brief- und drei Paketzentren (darunter Ottendorf-Okrilla und Bautzen), einem Callcenter in Leipzig sowie in 1 300 Filialen. Allein am Luftfrachtkreuz am Flughafen Leipzig-Halle beschäftigt der Konzern 3 500 Menschen. Manches läuft ohne Menschen wie die 71 Paketboxen und die 117 Packstationen. Und: Im Freistaat hängen rund 8 100 Briefkästen. Auch die füllen Appels Kassen.
Die Gewinne sprudeln, das Auslandsgeschäft boomt und die Aussichten für 2013 stehen gut. Der Postchef ist hochzufrieden: Wohl auch mit dem eigenen Salär. Er kommt auf 3,5 Millionen Euro. Marktüblich, wie er es bezeichnete. Mit dieser Entlohnung liegt Appel unter den Vorstandsvorsitzenden von DAX-Unternehmen im Mittelfeld. Von einer derzeit diskutierten Begrenzung der Managergehälter hält er nichts. „Das ist eine Frage, über die die Aktionäre entscheiden“, sagte er. In Deutschland seien laut Appel die Dinge, die in dem Schweizer Volksentscheid zur Deckelung von Managergehältern gefordert würden, bereits umgesetzt. (SZ/mr mit dpa)