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Bei der Volksbank kostet ein Euro 73 Cent

Bilanz. Das Geldinstitut aus Riesa kann für das zurückliegende Jahr Wachstum verbuchen: Gewinn, Mitglieder- und Kundenzahlen stiegen.

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Von Harald Daßler

Zwei der Zahlen, die Vorstandschef Harro Meurer den Vertretern der Riesaer Volksbank am Mittwochabend vorlegte, beeindruckten besonders: Im vorigen Jahr feierte die Bank ihr 150-jähriges Bestehen, und sie nahm das 10 000. Mitglied in die Genossenschaft auf. Auf der Haben-Seite für das Geschäftsjahr 2005 steht auch eine neue Geschäftsstelle, die am 23. Mai in Nünchritz eröffnet wurde.

Alles in allem legte der Vorstandschef der Gesellschafterversammlung eine positive Geschäftsentwicklung der Riesaer Volksbank (siehe Kasten) vor. Dies sei natürlich auch auf fast 40 000 treue Kunden zurückzuführen, die mit der Volksbank Riesa im vergangenen Jahr zufrieden waren. Außerdem gewann die Bank 1 714 Neukunden und 595 Bankteilhaber hinzu. Neben ihrer Hauptstelle in Riesa betreibt die Bank derzeit elf Geschäftsstellen zwischen Gröditz, Großenhain, Stauchitz und Oschatz. Das Engagement der Bank jenseits der Kreisgrenzen geht zurück auf die Fusion mit der damals angeschlagenen Volksbank Oschatz im Jahr 2001. Der erfolgreiche Abschluss der Sanierung des übernommenen Geldinstituts gehört ebenso zum 2005 Erreichten: „Damit ist ein belastendes Kapitel der Vergangenheit nach fünf Jahren beendet worden“, verkündete Meurer sichtlich erleichtert.

Zu Problemen, die Harro Meurer benannte, gehören um 5,6 Prozent gestiegene Verwaltungsaufwendungen sowie um zehn Prozent höhere Personalkosten bei der Volksbank Riesa. Hier „muss eine nachhaltige Senkung angestrebt werden oder es muss Wachstum eintreten“, umriss der Vorstandschef die Aufgaben, welche die Bank noch in diesem Jahr anpacken muss. Zum Ende des vergangenen Jahres beschäftigte die Volksbank Riesa 106 Mitarbeiter, davon 15 Auszubildende.

Nicht zufriedenstellend sei auch der Aufwand für einen Euro Gewinn, den Meurer für sein Haus im Geschäftsjahr 2005 mit Cent auswies. Dieser in der Branche Cost-Income-Ratio genannte Verhältniswert liegt wesentlich über dem angestrebten Wert von 60 Cent.

Zu den Zukunftsaussichten der Bank verwies Harro Meurer auf das schwierige Umfeld in der Region: „Wegen der nach wie vor schwachen Konjunktur in Verbindung mit bestehenden Strukturbedingungen wird sich das Kundenkreditgeschäft nach Tilgungen kaum ausbauen lassen“. Die Kundeneinlagen dürften sich ebenso nur gering entwickeln.

Solide Arbeit bescheinigt

Mit ihrer Zustimmung zum Bericht des Vorstandes bescheinigten die anwesenden Vertreter den Bankern eine solide Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr. Zuvor hatte Aufsichtsratvorsitzende Gabriele Krause den Prüfbericht zur Kenntnis gegeben. Er attestiert der Bank eine „Finanz- und Liquiditätslage ohne Beanstandungen“ sowie eine „geordnete Vermögenslage“. Einstimmig entschieden die Vertreter auch über die Verwendung des 2005 erwirtschafteten Jahresüberschusses: Außer in die Dividende fließt er in gesetzliche sowie in Ergebnisrücklagen.