Von Heike Garten
Radeberg. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Frank Timmich aus Radeberg an die SZ-Lokalredaktion wendet. Jedes Mal geht es um ein Gebäude an der Bahnhofstraße – ganz konkret um die Bahnhofstraße 16. Beim ersten Mal machte er auf die Unordnung, auf den Zerfall und die Verwahrlosung des Gebäudes aufmerksam.
„Doch jetzt ist es viel schlimmer. Am Wochenende 19./20.März ist die Fassade des Hauses eingestürzt. Das müssen Sie sich mal anschauen.“ In der Tat: Ein riesiger Teil der Außenwand fehlt, die Wand ist mit Fenster und den Rahmen heruntergestürzt. Frank Timmich schätzt die Wand auf ca. 20 Quadratmeter. Jetzt liegt der Schutt von ca. zwei bis drei Kubikmeter im Hof herum. „Jetzt kann man vom ersten bis in den dritten Stock schauen, und ich frage mich, wann der nächste Teil des Hauses zusammenbricht“, so Frank Timmich. Er weiß, dass Mitarbeiter der Stadt den Schaden fotografiert haben, aber seit dem sei nichts passiert. „Das Schlimme ist, dass nicht einmal ein Schutzzaun errichtet wird. Das Gebäude stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Meine Eltern müssen dort vorbei, und meine Tochter und ich auch“, erzählt er.
In der Stadtverwaltung Radeberg kenn man das Problem, doch allzu viel kann man von dieser Seite aus nicht machen. „Es handelt sich um ein privates Grundstück. Auch der Weg dort ist kein öffentlicher Weg, zumindest ist für uns kein erkennbares Wegerecht eingetragen“, erklärt Stadtsprecher Jürgen Wähnert. Schon vor längerer Zeit hat das Landratsamt in Kamenz den Eigentümer – einen israelischen Bürger – angeschrieben und ihn aufgefordert, Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Doch nichts ist passiert. „Wir hätten jetzt die Möglichkeit, den Weg von vorn so abzusperren, dass die Benutzer durch das vordere Haus laufen müssten, um auf den hinteren Teil des Grundstückes zu kommen“, so Jürgen Wähnert. Doch er verweist noch einmal darauf, dass es sich nicht um einen öffentlichen Weg handelt.
Wie jetzt weiter? Eine schwierige Situation. Der Eigentümer ist nicht zu erreichen, und der Stadt sind aufgrund der Eigentumsverhältnisse die Hände gebunden.
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