SZ +
Merken

Beiersdorf bekommt schnelles Internet

Die Gemeinde schloss einen Vertrag mit der Telekom. Bis März 2014 gibt es schnelles Netz für fast 500 Haushalte.

Teilen
Folgen

Von matthias Klaus

Und es kommt doch auf die Länge an. Denn je weiter entfernt ein Internetnutzer vom nächsten Schaltverteiler wohnt, umso geringer wird die Geschwindigkeit, mit der Daten aus dem weltweiten Computernetz ankommen. „Die Telefonleitung, über die der Datenstrom ab der Vermittlungsstelle geschickt wird, dämpft das Signal Meter um Meter“, so Telekom-Sprecher Georg von Wagner. Ab einer Entfernung von rund fünf Kilometern spiele die Technik dann gar nicht mehr mit. Der Grund: Auf den letzten Metern vom Schaltverteiler zum Internetnutzer wandern die Daten durch das herkömmliche Kupferkabel. Damit die Beiersdorfer aber dennoch zum schnellen Internet kommen, baut die Telekom vier neue Verteiler, die näher an den Haushalten liegen, und verlegt zudem drei Kilometer Glasfaserleitungen neu. Je nach Entfernung zum Schaltverteiler können die Beiersdorfer dann Daten mit bis zu 50 000 Kilobits pro Sekunde downloaden. VDSL nennt sich das Ganze, Very High Speed Digital Subscriber Line. „Der VDSL-Ausbau für fast 500 Haushalte ist vertraglich mit der Telekom vereinbart worden“, so Sprecher Georg von Wagner.

Beiersdorf profitiert samt seinen Ortsteilen Gebirge, Neulauba, Schmiedenthal, Zeile und Zwenke von der Aktion. Der ländliche Breitband-Ausbau stelle privatwirtschaftliche Telekommunikationsunternehmen vor eine Herausforderung, so der Telekom-Sprecher. Der harte Wettbewerb führte 2011 zu sinkenden Umsätzen bei den Telekommunikationsunternehmen – von 67,3 Milliarden Euro 2005 auf 58,4 Milliarden Euro, laut Bundesnetzagentur. Dennoch wende die Telekom pro Jahr rund drei Milliarden Euro für den Netzausbau auf. „Weil wir wissen, wie wichtig ein leistungsfähiger Internetanschluss auch auf dem Land ist, treibt die Deutsche Telekom seit Jahren den Breitband-Ausbau nach Kräften voran“, sagt Sven Czechowski, kommunaler Ansprechpartner der Telekom für den Breitbandausbau im Freistaat Sachsen.

In Oppach setzt die Telekom auf den Standard LTE, Long Term Evolution, eine mobile Technik. Das Unternehmen hat mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen, sucht einen Standort für einen Sendemast. Oppach will ein gemeindeeigenes Grundstück zur Verfügung stellen. Dass diese Variante funktioniert, zeigt der Löbauer Ortsteil Dolgowitz. Er wurde von der Telekom bereits an das schnelle Mobil-Internet via LTE angeschlossen. Problematisch ist allerdings bei derartigen Lösungen die Nähe der Grenze. Tschechische und vor allem polnische Netze stören. LTE von der Telekom gibt es zudem in Dürrhennersdorf und Ebersbach. Vodafone betreibt LTE in Schönbach und Cunewalde.

Über Angebote und Ansprechpartner informiert demnächst die Internetseite www.telekom.de/schneller.