SZ + Bischofswerda
Merken

Beim Bischofswerdaer FV 08 tritt der Sportchef zurück

Nach 18 Jahren geht Steffen Schmidt. Der BFV gewinnt den Test in Pirna 6:1. Sonnabend wartet Chemie Leipzig.

Von Jürgen Schwarz
 3 Min.
Teilen
Folgen
Steffen Schmidt hat schon viel erlebt beim BFV 08. Unter anderem saß er für ein Weilchen als Trainer auf der Bank. Damals spielte Bischofswerda allerdings noch in der Bezirksliga.
Steffen Schmidt hat schon viel erlebt beim BFV 08. Unter anderem saß er für ein Weilchen als Trainer auf der Bank. Damals spielte Bischofswerda allerdings noch in der Bezirksliga. © Archivfoto: Wolfgang Schmidt

Fußball-Regionalliga. Nein, man kann den Bischofswerdaern nicht vorwerfen, dass sie in der Winterpause keinen Gesprächsstoff geliefert haben. Erst musste Fred Wonneberger gehen und der beurlaubte Trainer Erik Schmidt kehrte auf die Bank zurück. Anschließend trennte sich der BFV von vier Spielern, darunter auch drei Leistungsträger (Birnbaum, Klotke, Merkel). Schließlich verpflichteten die Schiebocker einen Nationalspieler. Der gebürtige Kanadier Nicholas Prasad ist elffacher Auswahlspieler der Fidschi-Inseln.

Wer nun glaubte, vor dem Punktspielstart am Sonnabend bei der BSG Chemie Leipzig (13.30 Uhr) seien der Schlagzeilen genug geliefert, sah sich getäuscht. Anfang der Woche erklärte Sportchef Steffen Schmidt nach mehr als 18 Jahren völlig überraschend seinen Rücktritt.

Als Spieler bestritt er zwischen 1982 und 2000 insgesamt 339 Punktspiele für Bischofswerda. In der Saison 2007/08 saß Schmidt in den letzten acht Bezirksliga-Partien als Trainer auf der BFV-Bank und war gleichzeitig Sportchef. Laut einer Pressemitteilung der Bischofswerdaer übernimmt Oliver Lorenz nun die Aufgaben des sportlichen Leiters.

Schmidt bleibt als BFV-Sponsor aktiv

„Wir sind absolut im Guten auseinander“, sagt Präsident Jürgen Neumann. Dafür spricht auch, dass Steffen Schmidt mit seinem Maklerbüro weiterhin als Sponsor aktiv sein wird. Dennoch wirkt der Rückzug des 55-Jährigen nicht geplant, was Schmidt aber schnell entkräftet: „Ich bin schon eine Weile mit dem Gedanken schwanger gegangen, hatte Jürgen Neumann schon Anfang des Jahres informiert. Ich denke, der Zeitpunkt ist genau richtig, denn im April und Mai stehen die Vertragsgespräche für die neue Saison an. Die kann mein Nachfolger nun mit dem nötigen Zeitfond vorbereiten und sich einarbeiten.“

Seit 2001/02 war Steffen Schmidt sportlicher Leiter. „Der Job hat sich enorm verändert. Auch das ist ein Grund, jetzt damit aufzuhören. Ich gebe auch ehrlich zu, dass ich mit den Spielern, ihren Beratern oder den Spielvermittlern meine Probleme habe. Es ist eine andere Generation, das Wort, was heute zählt, kann morgen schon nichts mehr wert sein. Das geht mir auf den Keks und ich habe einfach keinen Bock mehr. Leider sind Spieler, wie Fernando Lenk, bei dem ein Handschlag genügt, die absolute Seltenheit geworden. Ich denke, nach mehr als 18 Jahren kann man diesen Schritt vollziehen.“ Eine Zahl, wie viele Verträge er ausgehandelt hat, kann Schmidt nicht nennen, aber: „Als Zuschauer werde ich natürlich regelmäßig im Stadion sein“, erklärt der 55-Jährige.

Durchwachsene Bilanz bei Chemie

Am Sonnabend steht für den BFV das Gastspiel bei der BSG Chemie Leipzig an. Gespielt wird ab 13.30 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark. Für die Leutzscher ist es bereits das dritte Punktspiel in diesem Jahr. Zu Hause wurde gegen den BFC Dynamo 0:0 gespielt, in Babelsberg mit 0:1 verloren.

Die Schiebocker bestritten über die Woche noch ein Testspiel beim Landesligisten in Pirna-Copitz (6:1). Es dauerte bis zur 53. Minute, ehe die Gäste durch Luca Shubitidze zum ersten Mal ins Tor trafen – allerdings schon zum 3:0. Dem Pirnaer Kai Kemter waren vor der Pause zwei Eigentore unterlaufen (6., 24.). Auffälligster Spieler auf dem Platz war BFV-Spielmacher Shubitidze, der auch das 4:0 und 5:0 für den Regionalligisten markierte (58., 63.). Nach dem Ehrentreffer durch Philip Heineccius (76.), erhöhten die Bischofswerdaer kurz vor Schluss durch Paul Roger Henschke noch auf 6:1 (87.). Neuzugang Nicholas Prasad war nicht dabei – er ist verletzt.

Das ab vergangenen Sonntag ausgefallene Heimspiel gegen Wacker Nordhausen wird am 11. März – also an einem Mittwoch – um 16 Uhr nachgeholt. Die Zahl der Abgänge bei den Südharzern, die Insolvenz angemeldet haben, hat inzwischen den zweistelligen Bereich erreicht.

Mehr Nachrichten aus Bautzen lesen Sie hier. 

Mehr Nachrichten aus Bischofswerda lesen Sie hier. 

Mehr Nachrichten aus Kamenz lesen Sie hier.