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Beim Frühstücken Geschäfte machen

Netzwerk. Eine gebürtige Lausitzerin bringtUnternehmerinnenan einen Tisch.

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Von Tilo Berger

Eine Frau verkauft Mode und wollte das gern auch im Internet mitteilen. Nur wusste sie nicht so recht, wie sie das anstellen sollte. Eine andere Frau verdient ihr Geld mit der Betreuung von Internet-Seiten. Sie wollte sich gern ein paar neue Kleidungsstücke zulegen, hatte aber keine Zeit für einen ausgedehnten Einkaufsbummel. Dann lernten sich die beiden Frauen kennen. Mittlerweile haben die beiden ihre Probleme gelöst – gegenseitig.

„Ja, solche Beispiele gibt es schon einige“, freut sich Katja Tyfa. Die junge Dresdnerin brachte die Modehändlerin und die Online-Dienstleisterin zusammen, ohne ahnen zu können, wie sie damit beiden hilft.

Ins Gespräch kamen sie bei Kaffee und frischen Brötchen. Am Tisch saßen etwa zwanzig Unternehmerinnen aus dem Raum Bautzen. Katja Tyfa hatte das gemeinsame Frühstück in einem Hotel der Spreestadt organisiert.

Jeden Monat einmal tut sie das außer in Bautzen auch in Görlitz, Zittau, Rietschen, Dresden und in Meißen. „In Bautzen sind jedes Mal um die 25 Frauen da, in den anderen Städten etwas weniger“, erklärt die gebürtige Spreestädterin, die in Görlitz aufgewachsen ist und seit fast zehn Jahren in Dresden wohnt. An der Technischen Universität studierte sie Politik, Geschichte und Geographie.

Seit Anfang 2004 arbeitet sie für den Verein Regio-Chance, der in den Regierungsbezirken Dresden und Leipzig Unternehmerinnen schult und miteinander „verkuppelt“. Dazu gibt es außer den regelmäßigen Frühstücksrunden auch Workshops und andere gemeinsame Termine.

Mit- statt gegeneinander

So hören Interessentinnen am 12. April in Bautzen einen Vortrag über Zeit-Management, am 11. Mai steht ein Besuch im Leipziger Museum der Bildenden Künste auf dem Programm, und im September wollen die Frauen den Mitteldeutschen Rundfunk in der Messestadt besuchen. „Alle Termine müssen den Teilnehmerinnen etwas bringen. Schließlich opfern sie dafür Zeit, in der sie nicht ihren Geschäften nachgehen können“, sagt die junge Projektmanagerin.

Der Verein finanziert seine Arbeit teils durch Mitgliedsbeiträge, Teilnehmergebühren bei Veranstaltungen und Spenden, teils durch Zuschüsse vom Regierungspräsidium Dresden. Doch dieses Geld, weiß Katja Tyfa schon heute, wird 2006 nicht mehr fließen. „Dann muss sich Regio-Chance selbst tragen.“

Auch andere Verbände oder Vereine organisieren Gesprächsrunden und Foren für Geschäftsfrauen. Eine Konkurrenz etwa zum Verband mitteldeutscher Unternehmerinnen in Leipzig sieht Katja Tyfa nicht. Sie kann sich vielmehr vorstellen, dass man sich gegenseitig auf Veranstaltungen oder Projekte aufmerksam macht: „Besser miteinander, als gegeneinander!“

Kontakt: Regio-Chance e.V., Regionalstelle Dresden/Ostsachsen, Neustadt 9 /11,

02763 Zittau, 03583/5 40 95 99,

03583/5 40 96 11

www.regiochance.de