Von Bärbel Schumann
Ute Schaller hat sich herausgeputzt. Ein buntes Kostüm verrät nicht gleich auf den ersten Blick, wer sich dahinter Putz verbirgt. Auch die Geschäftsführerin der „Arche“ Gabriele Markus muss zweifach hinschauen, bis sie erkennt, dass eine Seite eine Frau und die andere Körperhälfte einen Mann darstellen soll. Doch dann verrät die Haartracht, dass Ute Schaller in dem Outfit steckt.
Dann stellt sich die Arche-Bewohnerin des Wohnheimes vor den an den Tischen sitzenden Frauen und Männer auf und beginnt das Volkslied vom Topf mit dem Loch zu singen. Mal den Part des Mannes, dann wieder die weibliche Rolle verkörpernd, sorgt das für Amüsement. Mancher der Frauen und Männer stimmt leise in das Lied mit ein. Andere lachen über die lustige Kostümierung. Verdienter Beifall ist schließlich der Lohn für eine gelungene Darbietung. Doch der gilt nicht nur der Hobby-Mimin, sondern auch der Leiterin der Beschäftigung Heidi Paschen.
Gemeinsam mit einigen anderen Kollegen hat sie das Herbstfest der Arche gemeinsam mit den Bewohnern vorbereitet. Gemäß dem Thema der Jahreszeit stehen an diesem Nachmittag zum Beispiel Kürbiskegeln oder Kastanienweitwurf auf dem Programm. Kaum einen der Bewohner hält es auf seinem Stuhl oder auf der Bank. Bei dem lustigen Wettstreit will jeder zeigen, wie geschickt er es versteht, den Kürbis zu platzieren. Die bei Spaziergängen gesammelten Kastanien werden in ein Pappmaul geworfen. Schlange stehen ist auch hier angesagt. Tanzdarbietungen werden an diesem Nachmittag ebenso gezeigt und der hauseigene DJ sorgt zum Tanz für die richtige Musik.
Ungewöhnliche Speisen stehen diesmal zum Kosten neben bekannten Dingen auf der Kaffeetafel und beim Abendessen bereit. Dazu gehört Kürbissuppe und Konfitüre aus der gelben Kürbisfrucht. Die ist ideal zu den selbstgebackenen Plätzchen, bemerkt eine der Bewohnerinnen beim Essen.
Die meisten der 57 Bewohner der Arche sind zum Fest gekommen. Schließlich bietet so ein Höhepunkt in der Gemeinschaft eine gute Gelegenheit, andere Mitbewohner von einer ganz anderen Seite einmal kennen zu lernen oder zu erleben, was für Talente in ihnen schlummern.