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Beim Opernball ins Herz getanzt

In Dresden hat ein Paar aus Waldheim und Hartha sein Debüt gegeben. Dabei haben die beiden festgestellt, dass sie nicht nur beim Tanzen harmonieren.

Von Marvin Graewert
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Annabelle Boitz und ihr Freund Elias Röder (links) haben sich zusammen mit Andreas Röder und Samantha Boitz in die Herzen der Dresdner getanzt.
Annabelle Boitz und ihr Freund Elias Röder (links) haben sich zusammen mit Andreas Röder und Samantha Boitz in die Herzen der Dresdner getanzt. © privat

Hartha. Ob das Debütantenpärchen aus Gersdorf und Waldheim gewusst hat, worauf es sich einlässt? Beim diesjährigen Semperopernball wartete auf Annabelle Boitz und ihren Tanzpartner Elias Röder eine besonders schwerere Choreografie. In nur drei Tagen mussten die Schritte für den Jubiläumswalzer sitzen und das zu einer Musik, aus der sich der Dreivierteltakt kaum heraushören lässt. „Erst als ich auf der Bühne stand und meinen Blick über das gigantische Publikum schweifen ließ, da habe ich realisiert, dass es jetzt auf diesen Moment ankommt“, erinnert sich der 18-Jährige.

Eine gewaltige Aufgabe, denn ihren ersten Tanzkurs haben Annabelle und Elias erst vor etwas mehr als einem Jahr besucht. In der Tanz-AG des Martin-Luther-Gymnasiums haben die sogar noch mit anderen Partner getanzt. Doch das hielt sie nicht davon ab, sich als Debütanten für den Semperopernball zu bewerben.

„Ich glaube, wir wollten uns einfach beweisen. Ob es wirklich klappt, daran habe ich damals selbst noch etwas gezweifelt“, erzählt Elias. Schließlich mussten sie sich gegen Hunderte Bewerber durchsetzen. Doch beim Vortanzen saßen die Schritte „Von da an, haben wir jedes Wochenende geübt.“

Gar nicht so einfach, denn Elias‘ Sozialassistenten-Ausbildung und das Vorbereitungsjahr zum Sonderpädagogik-Studium seiner 20-jährigen Tanzpartnerin nimmt viel Zeit in Anspruch. Da beide beim Semperopernball glänzen wollen, führt daran kein Weg vorbei. Doch die angehenden Debütanten harmonieren nicht nur beim Tanzen. „Irgendwann haben wir uns gefragt, wenn es beim Tanzen so gut klappt, warum gehen wir dann nicht auch zusammen durchs Leben?“, erinnert sich Elias. Mittlerweile sind sie schon seit Oktober ein Paar.

Mit dem näherrückenden Semperopernball kommt auch die Erkenntnis, dass sie zum Einstudieren der anspruchsvollen Choreographie nur drei Tage bleiben. Mit professionellen Tanzlehrern an ihrer Seite werden Montag, Dienstag und Mittwoch durchgetanzt. Die Proben dauern sechs Stunden täglich: „Das war sehr anstrengend, vor allem bei einigen Mädels haben da die Schuhe gedrückt. Ohne die kurzen Pausen dazwischen, hätte ich es auch kaum durchgehalten“, sagt Elias. Aber ihr stetiger Fortschritt spornt sie an. „Nach den drei Tagen waren die Tanzlehrer sogar richtig zufrieden mit uns“, erzählt er stolz.

Nach der Technikprobe am Donnerstag blieb am Freitag gar keine Zeit mehr zum Tanzen. „Schon am frühen Morgen wurden wir gestylt und geschminkt. Den ganzen Tag mussten wir auf unsere Haare und Schminke aufpassen. Das war ziemlich nervenaufreibend.“

Am Abend des Balls war das Lampenfieber zum Glück verflogen. „Auf der Bühne hat es mir sehr geholfen, in so viele positive Gesichter, zu schauen, die sich schon richtig auf den Tanz freuen“, resümiert Elias.

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