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Bekommt Pirna endlich schnelles Internet?

Ein Kabelanbieter kündigt Verbesserungen an. Doch ein großer Teil der Pirnaer ist außen vor. Wie lange soll das noch so bleiben?

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Von Alexander Müller

Was die Internetgeschwindigkeit betrifft, ist Pirna derzeit keine große Kreisstadt, sondern eher ein verschlafenes Nest. Nur an wenigen Knotenpunkten gibt es bisher zeitgemäße Datenübertragungsraten. Das soll sich nun überraschend schnell ändern.

„Ab Mitte April sind in Pirna erstmals schnelles Internet und Telefonie über das TV-Kabel verfügbar“, berichtet Klaus Rosenkranz, Sprecher der Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH. Kabelkunden hätten dann die Wahl zwischen verschiedenen Internetgeschwindigkeiten. „Bis zu 100000 Kilobit pro Sekunde schnelle Anschlüsse stehen zur Verfügung“, verspricht Klaus Rosenkranz. Für die neuen Angebote Internet und Telefonie modernisiere seine Firma derzeit das Kabelnetz in Pirna.

Das ist eine gute Nachricht, doch leider längst nicht für alle Pirnaer. „Wir können knapp 17000 Haushalte versorgen und haben jetzt bereits 8000 Kunden in Pirna“, erläutert der Sprecher von Kabel Deutschland. Das ist eine ganze Menge, doch es gibt auch viele Haushalte, die nicht von dem neuen Angebot profitieren können. „Einige Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften in Pirna sind nicht mit dabei“, schränkt Klaus Rosenkranz ein.

Darunter befindet sich vor allem die städtische Wohnungsgesellschaft WGP. Deren Mieter können die Offerte des Kabelanbieters nicht buchen. Laut Rosenkranz ist das Problem dabei gar nicht so sehr, dass die etwa 6000 Wohnungen der WGP, die sich vor allem auf dem Sonnenstein und in Copitz befinden, nicht von Kabel Deutschland, sondern von Tele Columbus versorgt werden. Rosenkranz: „Wir sind, wie in anderen Städten, mit Tele Columbus im Gespräch, dass deren Kunden dennoch unser Angebot nutzen können.“ Hier sei ein entsprechender Vertrag zwischen den Anbietern in Vorbereitung. Den WGP-Mietern nutzt aber auch das nichts. „Es fehlt einfach noch das entsprechend ausgebaute Netz“, berichtet Klaus Rosenkranz.

Grund zur Frustration soll aber auch bei den WGP-Mietern nicht bestehen. „Zum einen gehören unsere Kunden zu denjenigen, die bisher das schnellste Internet in der Stadt haben“, erklärt Jürgen Scheible, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft. In Copitz und auf dem Sonnenstein gibt es bisher tatsächlich die höchsten Datenraten (SZ berichtete). Und die Internet-Geschwindigkeit soll sich auch hier weiter verbessern, kündigt Jürgen Scheible an. Ohne schon konkrete Ergebnisse nennen zu können, befinde man sich derzeit in fortgeschrittenen Verhandlungen. Sobald sie abgeschlossen sind, soll es auch für die WGP-Mieter zeitnah noch schnelleres Internet geben.