Von Katja Schäfer
Geduld war das, was der Kirschauer Gemeinderat am meisten gebraucht hat. Denn viele Projekte, die er schon am Anfang seiner Amtszeit in Angriff nahm, mussten immer wieder verschoben werden. Bestes Beispiel ist die Schule. Deren Dach sollte schon 2006 erneuert werden. Das Geld dafür wurde im Haushalt eingeplant. Doch die beantragte Förderung kam nicht. Das Gleiche wiederholte sich im Jahr darauf. Erst 2008 konnten endlich Dach und Fassade saniert werden. Das war eine der größten Investitionen in dieser Legislaturperiode. Weitere sind die Modernisierung der Mehrzweckhalle sowie die Beteiligung an der Sanierung der Dächer von Kirche und Kegelbahn. Zur Erweiterung der Körse-Therme mit einem Sole-Stollen hat Kirschau ebenfalls viel Geld beigesteuert. Trotz allem kam die Gemeinde ohne Kreditaufnahmen aus und konnte ihre Schulden kontinuierlich abbauen.
Geklärt wurde das Problem mangelnder Einkaufsmöglichkeiten in Kirschau. Ein Grundstück, auf dem ein ungenutztes Wohnheim stand, konnte nach längeren Bemühungen verkauft werden. Jetzt steht dort ein Lebensmittelmarkt. Geduld abverlangt hat dem Gemeinderat auch die Ruine der Körse-Burg. Schon 2005 wurden Konzepte für eine stärkere touristische Nutzung erstellt. Als Voraussetzung dafür muss der Zugang verbessert werden. Doch bisher ist nichts geschehen. Gründe dafür sind unter anderem ungeklärte Fragen des Denkmal- und Naturschutzes.
Sehr viel Kraft und Zeit hat der Rat investiert, um die angestrebte Vereinigung mit Wilthen vorzubereiten. Auch wenn sie bisher nicht vollzogen werden konnte, sind die Grundlagen gelegt. Zum Beispiel ist der Vertrag dafür fertig. Eine der Herausforderungen für das neue Gremium wird es sein, eine dauerhafte Lösung für die Entwicklung im Oberland zu schaffen, den Zusammenschluss Kirschaus mit einem oder mehreren Ort(en) herbei zu führen. Als weitere Aufgabe steht der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Kirschau an.
Kinder brauchen mehr Platz
Oberste Priorität haben aber zwei andere Dinge: Zum einen ist die Kapazität von Kita und Schule dem gestiegenen Bedarf anzupassen, denn beide Häuser sind randvoll. Zum anderen gilt es, das ehemalige Vegro-Gelände zwischen Friese- und Mönchswalder Straße neu zu beleben. Auch das ist ein Vorhaben, mit dem sich der Gemeinderat schon seit mehreren Jahren beschäftigt.
Während die CDU mit genau so vielen Bewerbern zur Wahl antritt, wie sie jetzt Sitze hat – nämlich sieben –, will die FDP deutlich mehr Einfluss erlangen. Fünf Ratsmitglieder stellt sie bisher; auf ihrer Kandidatenliste stehen neun Namen. Die SPD hat zwei Sitze, geht aber nur mit einer Bewerberin ins Rennen. Für den Rodewitzer Ortschaftsrat kandidieren fünf Leute, allesamt auf der Liste der FDP.