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Bensheimer besuchen Flut-Gedenkstein

Eine Delegation aus der hessischen Stadt Bensheim hat dieser Tage Schlottwitz besucht. Dabei wurde Bürgermeister Torsten Herrmann von Rolf Richter, Mitglied eines nach der Flutkatastrophe von 2002 in...

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Von Karin Grießbach

Eine Delegation aus der hessischen Stadt Bensheim hat dieser Tage Schlottwitz besucht. Dabei wurde Bürgermeister Torsten Herrmann von Rolf Richter, Mitglied eines nach der Flutkatastrophe von 2002 in Bensheim gegründeten Hochwasserhilfevereins, und Karl-Josef Bänker, Chefredakteur der Lokalzeitung „Bergsträßer Anzeiger – Bensheim“, begleitet. Der frühere Ortsvorsteher und jetzige Chef des Schlottwitzer Heimatvereins, Walter Worsch, führte seine Gäste zuerst in den kleinen Park, den die Vereinsmitglieder nach dem Hochwasser von 2002 auch mit den Spendengeldern aus Bensheim anlegten. Neben dem 2006 errichteten Flut-Gedenkstein galt die Aufmerksamkeit der Hessen einer Buche, die den Namen ihrer Stadt trägt. Sie war einer von 1000 Bäumen und Sträuchern, die mit Spendengeldern in Schlottwitz nach der Flut gepflanzt wurden.

„Bäume sind ein Symbol für Leben und Hoffnung“, erklärte Bürgermeister Herrmann. Die ersten Bäume brachte Chefredakteur Bänker auf dem Anhänger seines geländegängigen Jeeps persönlich nach Schlottwitz. Den Großteil der Pflanzen kauften die Bensheimer jedoch bei einem Gartenbaubetrieb in Kreischa. „Die Menschen können wirklich stolz sein auf das, was in den vergangenen acht Jahren hier geschaffen wurde“, lobt Herrmann.

Begleiter Rolf Richter erinnert sich noch gut, welches Bild der Verwüstung sich ihnen bot, als er kurz nach der Katastrophe zum ersten Mal durch das Müglitztal fuhr. Über die Medien hatten die Hessen von den Zerstörungen erfahren. „Wir wollten uns persönlich ein Bild machen, wie den Menschen hier schnell und effektiv geholfen werden kann“, erklärte Richter. Zu Hause angekommen, mobilisierten sie ihre Mitbürger und gründeten einen Hochwasserhilfeverein. Bei verschiedenen Aktionen sammelte dieser Gelder und Sachspenden in Höhe von 150000 Euro.

So verkauften sie unter anderem Räuchermänner und Pyramiden auf dem Weihnachtsmarkt in Bensheim. Der Erlös kam den Flutopfern im Müglitztal zugute. Neben der Baumpflanzaktion flossen Spenden auch in den Bau der beiden Sportplätze in Schlottwitz und den Beachvolleyballplatz im Glashütter Stadtbad. Die Verwüstungen nach der Flut noch im Kopf, interessierten sich die Hessen auch für die Schutzmaßnahmen, die nach dem Hochwasser getroffen wurden. Gemeinsam mit Walter Worsch schauten sie sich die Baustelle für das Rückhaltebecken in Glashütte und den bereits fertigen Staudamm in Lauenstein an.