Von Annett Preuß
Ein Naturlehrpfad könnte einen zusätzliche Anreiz bieten, den Monumentberg in Groß Radisch und seine Umgebung zu erkunden. Ein entsprechendes Projekt liegt zur Prüfung im Landratsamt, entwickelt von einem jungen Mann aus Dauban. Der Gemeinderat Hohendubrau steht dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber.
Er ist kein studierter Biologe und kein Landschaftsarchitekt. „Ich bin seit fast einem Jahr arbeitslos und ich liebe die Natur“, sagt Ronald Perschmann. Der Daubaner entwickelte das Projekt eines „Naturlehrpfades mit körperlichen Aktivitäten für Kinder und Erwachsene“ auf dem Monumentberg. Und er hofft, dass das Papier nicht in einer Schublade verschwindet.
„Ich möchte den Blick auf die kleinen Dinge lenken, die in der Natur zu beobachten sind“, begründet Ronald Perschmann sein Engagement. Ein schöner Vogel, der falle den meisten Menschen schon mal ins Auge. „Doch es gibt viel mehr, das da kreucht und fleucht.“ Ronald Perschmann weiß das aus eigenem Erleben: Er ist Hobby-Insektenkundler. Nach seinen Vorstellungen sollen entlang des Naturlehrpfades nicht nur Schautafeln über heimische Säugetiere, Vögel, Bäume, Pflanzen und Insekten informieren. Perschmann möchte beispielsweise Käferwiegen bauen. Diese sollen verschiedenen Käferarten Lebensraum bieten und den Menschen die Möglichkeit der Beobachtung. Steinhaufen für Ringelnatter, Eidechse und Co. schlägt er vor, eine Benjeshecke, Nistkästen für Raubvögel, Fledermaus-Quartiere und eine Baumrinden-Taststrecke.
Der größte Teil des Naturlehrpfades schlängelt sich durch den Wald. Ronald Perschmanns Vorschläge beziehen aber auch die Freifläche auf dem Monumentberg ein: Ein Spielplatz mit Kletter- und Hangelbauten aus Holz schwebt ihm vor, mit einem Spinnennetz aus Seilen. „Ein Spielplatz sollte hier ohnehin entstehen“, sagt er. Schön wäre, wenn der sich harmonisch in die Landschaft einfüge. Deshalb sei er Bestandteil seines Konzepts.
Wo Sommerflieder, Distel, Ziertabak, Phlox, Luzerne oder Kräuter mit intensiven Düften, Farben und Nektar locken, herrscht im Sommer reger Flugverkehr. Pfauenauge, Zitronenfalter, Admiral und viele andere Schmetterlingsarten taumeln von Blüte zu Blüte. Deshalb gehört für den Naturfreund ein Blütenterrain unbedingt dazu. „Das könnte mit einem Wasserbiotop ergänzt werden“, sagt er. „Der Gemeinderat steht dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber“, sagt Bürgermeister Hans-Hermann Zschieschank. Im Dezember informierte er den Rat darüber. Nun prüft das Landratsamt. „Wir müssten zwei Flächen erwerben und wollen auch abklären, ob eine Förderung möglich ist“, sagt der Bürgermeister.
Ronald Perschmann möchte nicht nur der Ideengeber sein. Am liebsten würde er bei der Umsetzung selbst mit zupacken. Schließlich sei er arbeitslos. „Wenn daraus eine ABM wird, bin ich nicht böse.“