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Berliner Firma baut die Kläranlage fertig aus

Durch die Insolvenz der Firma Aquatec verzögert sich die Fertigstellung der zweiten Ausbaustufe der Kläranlage Bederwitz (Gemeinde Kirschau). Das Unternehmen ECB Enviro AG Berlin soll nun bis Ende August den Bau zu Ende bringen.

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Von Rica Sturm

Durch die Insolvenz der Firma Aquatec verzögert sich die Fertigstellung der zweiten Ausbaustufe der Kläranlage Bederwitz (Gemeinde Kirschau). Das Unternehmen ECB Enviro AG Berlin soll nun bis Ende August den Bau zu Ende bringen.

Ursprünglich sollte der Ausbau der Bederwitzer Kläranlage von 25 000 auf 45 000 Einwohnerwerte seit knapp einem Jahr Geschichte sein. Doch noch immer beschäftigt sich die Awos GmbH mit dem Projekt. Der Grund dafür ist die Insolvenz des baden-württembergischen Unternehmens Aquatec, das vor zweieinhalb Jahren als Generalunternehmen den Zuschlag für den knapp zwei Millionen Euro teuren Ausbau der Anlage bekommen hat.

Rund 90 Prozent der Arbeiten waren zum Zeitpunkt der Firmeninsolvenz fertig. Was noch nicht funktioniert, ist die geplante Biogasanlage. In ihr soll durch den biologischen Faulprozess aus dem Klärschlamm Methangas gewonnen werden. Dieses Gas soll dann mittels eines Gasmotors in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zu zwei Dritteln in Wärme und einem Drittel Strom umgewandelt werden. Mit dieser gewonnenen Energie will die Awos GmbH weitgehend die Kläranlage betreiben und damit die eigenen Betriebskosten erheblich senken. Allein für Strom zahlte der Betrieb im Jahr 2001 rund 87 000 Euro.

Für die Fertigstellung der Biogasanlage suchte die Awos GmbH im vorigen Herbst deutschlandweit einen neuen Vertragspartner. In der ECB Enviro AG Berlin, die sich auf die Herstellung und den Betrieb von Biogas- und dieselanlagen spezialisiert hat – sie baute die Biodieselanlage in Sohland – fand der Entsorgungsbetrieb einen geeigneten Partner. „Die Firma stellt die Anlagen, die sie betreibt, selbst her. Aquatec hatte dagegen andere Unternehmen mit allem beauftragt, was von der Abwicklung schwierig war“, erklärt Awos-Geschäftsführer Matthias Rudolf.

Seit Anfang Januar arbeiten nun die Berliner an der Planung der Biogasanlage. Nächsten Montag beginnen die Handwerksarbeiten in Bederwitz. Rohrleitungen, Pumpen, Sensoren und die gesamte Steuerung für die Anlage sind noch fertig zu stellen. Daneben wurde das technische Konzept weiterentwickelt. Statt eines geplanten BHKW entstehen jetzt zwei. Die gesamten Restleistungen betragen noch rund 530 000 Euro.

Wie groß die Einsparung der Betriebskosten durch die BHKW einmal sein werden, dazu äußert sich der Awos-Chef noch nicht. Direkte Auswirkungen auf die Abwassergebühren werde die Ersparnis langfristig bringen, sagt Rudolf. „Indem wir unsere Kosten senken, halten wir die Gebühren stabil.“