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Ein toter Briefkasten beim Bestatter

Corona macht das Sterben komplizierter. Die Bestatterzunft fühlt sich im Stich gelassen.

Von Jörg Stock
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"Wir werden stiefmütterlich behandelt." Der Pirnaer Bestattermeister Uwe Billing kritisiert, dass seine Zunft noch immer nicht zur "kritischen Infrastruktur" gezählt wird.
"Wir werden stiefmütterlich behandelt." Der Pirnaer Bestattermeister Uwe Billing kritisiert, dass seine Zunft noch immer nicht zur "kritischen Infrastruktur" gezählt wird. © Norbert Millauer

Es klingt komisch. Aber zum Lachen ist Bestattermeister Uwe Billing keineswegs, wenn er erzählt, dass es jetzt in seiner Firma einen toten Briefkasten gibt. Dieser "Todesfall" geht auf die Rechnung von Corona. Um  Ansteckung auszuschließen, deponiert der Chef Papiere und Kleidung für die Leichenversorgung in einer Box im Abschiedsraum. Erst wenn er weg ist, kommen die Träger und nehmen die Dinge an sich. Wollte der Chef im Betrieb mal nach dem Rechten sehen, er könnte es höchstens nachts tun.

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