SZ +
Merken

Besuch aus Argentinien macht betroffen

Lutz Krause aus Löbau schreibt über einen beeindruckenden Vortrag in Löbau:

Teilen
Folgen

Am 5. November erwarteten die Schüler der Pestalozzi-Mittelschule und des Wirtschaftsgymnasiums Löbau Frau Prof. Rosenberg aus Argentinien zu zwei Vorträgen über Emilie Schindler. Die Veranstaltungen wurden von der Landeszentrale für Politische Bildung und dem Medienpädagogischen Zentrum Löbau organisiert. In ihrem Vortrag würdigte Frau Rosenberg die Leistung einer leider vergessenen Heldin. Sie stellte in ihrem Vortrag dar, welchen Anteil Emilie Schindler an der Rettung der Schindlerjuden hatte. Aufmerksam lauschten die Jugendlichen der zarten Frau, der es sehr gut gelang, die Befindlichkeiten der im Schatten ihres Mannes stehenden Frau darzustellen. Frau Rosenberg, Tochter emigrierter Juden, hatte Emilie Schindler im Rahmen der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte kennengelernt und versuchte seither, deren Leistung der Nachwelt zu vermitteln. Frau Rosenberg ließ vor den Augen der Jugendlichen eine mutige und engagierte Frau erscheinen, die sich von tiefer Menschlichkeit leiten ließ. Sie zeigte aber auch die vergessene und vereinsamte Frau an ihrem Lebensabend. Ohne jedes Pathos gelang es ihr zu zeigen, dass Kriege Unmenschlichkeit hervorrufen, es aber immer wieder Personen gibt, die sich ihre Menschlichkeit bewahren. Sie ließ nach ihrem Vortrag nachdenkliche und sehr berührte Schüler zurück. Eine Reihe von Jugendlichen suchte nach dem Vortrag den persönlichen Kontakt zu Frau Rosenberg, um sich zu bedanken und ihre Betroffenheit Ausdruck zu verleihen.