Von Heike Heisig
Die Holzbank vorm Bürgerbüro reicht an den Sprechtagen dienstags nicht aus. Die Leute, die mit einem Anliegen ins Rathaus gekommen sind, einen neuen Ausweis beantragen oder den Reisepass abholen wollen, stehen schon kurz nach der Eingangstür und im Gang. Solche Situationen wie am Dienstag soll es in Zukunft seltener geben. Die Stadt Leisnig ist dabei, das Ende 2014 beschlossene Personalentwicklungskonzept umzusetzen. Das bringt auch Änderungen im Bürgerbüro mit sich.
Rathauschef Tobias Goth (CDU) kündigt an, dass dieses Büro künftig überwiegend mit zwei Mitarbeitern besetzt sein soll. Davon verspricht er sich, dass die Einwohner noch mehr Anliegen gleich am Eingang des Hauses erledigen können und nicht erst durch die Gänge und über mehrere Etagen irren müssen, um den richtigen Ansprechpartner zu finden. „Damit müssen sich die Bürger im Haus nicht groß bewegen“, sagt er. Für Ältere ist das derzeit durchaus noch beschwerlich. Wer zum Beispiel in Büros des Bauamtes möchte, muss in die erste Etage, über einen Gang ins Hinterhaus und dort noch einmal eine Art Wendeltreppe nach oben. Soweit es geht, sollen den Leisnigern derartige Wege abgenommen werden. Auch, weil sie für Menschen mit Gehbehinderungen kaum oder gar nicht zu bewältigen sind. Insgesamt ist das Rathaus wenig behindertenfreundlich. Das abzustellen, erfordert in dem denkmalgeschützten Haus sicher einige Kompromisse und eine größere Investition. Trotzdem haben sich Verwaltung und Ausschüsse erst 2014 damit ziemlich intensiv beschäftigt.
Zum Personalkonzept gehört auch, dass ausscheidende Mitarbeiter durch Neuzugänge ersetzt werden. „Schließlich muss die Verwaltung arbeitsfähig sein und bleiben“, begründet der Bürgermeister. „Zwei Neue werden demnächst beginnen und auch ein Auszubildender“, kündigt Goth an. Leisnig hat selbst zuletzt 1996 ausgebildet. Durch den Renteneintritt einiger Kollegen soll dazu zurückgekehrt werden. Allein vergangenes und dieses Jahr sind nach Angaben des Rathauschefs sechs Mitarbeiter ausgeschieden oder stehen kurz davor. Weitere folgten in den nächsten drei Jahren. Als das Personalkonzept Ende 2014 verabschiedet worden ist, hatte die Kommune noch 23,65 Beschäftigte in der sogenannten Kernverwaltung.
Nicht dazu gehört die Mannschaft des Bauhofes mit 18 Beschäftigen. Daran soll laut Personalkonzept festgehalten werden. Um das herum will der Bürgermeister noch ein Gesamtkonzept bauen. Er plant, zunächst dem Technischen Ausschuss bei einer Sitzung im Herbst die Eckpfeiler vorzustellen. Dann geht es laut Goth um die Zusammenführung der beiden Bauhöfe Leisnig und Bockelwitz, das Personal sowie die Technik jetzt und in Zukunft. Fest steht, dass der Bauhof in der Lage bleiben sollte, die Gemeindefläche von 78 Quadratkilometern in Schuss zu halten.