Stefan Wenzel verweist stolz auf die ersten Zahlen aus dem Palais. „Seit der Neueröffnung der Zabeltitz-Information Mitte Juni konnten wir bereits über 1 500 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet in den neuen Räumen begrüßen“, sagt er. Zum Vergleich: In der ehemaligen Gemeindeverwaltung nutzten im gleichen Zeitraum 2012 nur etwas über 300 Gäste das Angebot. Wenzel arbeitet in der Stadtverwaltung und ist zuständig für den Tourismus in Großenhain. „Die neue Zabeltitz-Information im Palais stößt bei Besuchern auf sehr gute Resonanz“, schlussfolgert er. Damit hätten sich sowohl der neue Standort in unmittelbarer Nähe zum Barockgarten als auch die neuen Öffnungszeiten bereits bewährt. Sanierung und Ausstattung der beiden neuen Räume haben 215 000 Euro gekostet. Ausruhen will man sich darauf aber nicht. Parallel dazu nimmt das neue touristische Informationssystem im Barockgarten sichtbare Formen an.
Die ersten zwei Bauabschnitte sind bereits abgeschlossen. An allen vier Parkeingängen stehen ansprechend gestaltete Eingangstafeln mit großem Orientierungsplan sowie Hinweisen zur Parkordnung. Sechs Informationssäulen, die an ausgewählten Standorten im Barockgarten aufgestellt wurden, informieren die Besucher zur Geschichte und Entwicklungen einzelner Elemente des historisch wertvollen Kulturdenkmals. Sie stehen unter anderem im Obstgarten, am Rondell der Riesenkinder oder an der Elisabethinsel.
Seit Anfang August erwarten außerdem die historischen Eigentümer die Besucher im Foyer des Palais. Dargestellt auf vier jeweils 2,50 Meter hohen Informationstafeln, begrüßen unter anderem August der Starke und der Reichsgraf von Wackerbarth die eintretenden Gäste. Bis zum Jahresende sind noch sechs weitere Tafeln mit Erläuterungen zur Historie des Barockgartens geplant. Ihre inhaltliche Konzeption hat das Leipziger Architekturbüro von Kathrin Franz übernommen, die für die Stadtverwaltung im Jahr 2011 bereits die denkmalpflegerische Rahmenzielsetzung zur Sanierung des Gartens erstellt hatte. „Die Besucher sollen sich vorstellen können, wie es hier früher ausgesehen hat“, so Kathrin Franz. Für die Dauerausstellung im Palais möchte sie unter anderem auf historische Pläne zurückgreifen. Die älteste erhaltene Abbildung ist um 1590 von Matthias Öder gezeichnet worden. Er war mit der ersten kursächsischen Landaufnahme betraut. 1771 hat Carl Gottlieb Haaks exakte Pläne des Parks angefertigt, auf denen sich nachvollziehen lässt, welche Hecken hoch, welche niedrig angelegt waren, welche Baumarten gepflanzt und wie die Kronen geschnitten wurden. (sp/SZ)