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Besucherflaute in Hinterhermsdorf?

Wochentags sind in der Hinteren Sächsischen Schweiz wenige Besucher unterwegs. Ein Gastwirt schlägt deshalb Alarm.

Von Anja Weber
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Gähnende Leere auf dem Hauptparkplatz in Hinterhermsdorf. Ein erster Gastwirt macht sich bereits Sorgen.
Gähnende Leere auf dem Hauptparkplatz in Hinterhermsdorf. Ein erster Gastwirt macht sich bereits Sorgen. © Weber

Zur besten Wanderzeit und noch dazu in den Sommerferien ist der Sebnitzer Ortsteil Hinterhermsdorf fast wie ausgefegt. Am Parkplatz am Haus des Gastes steht ein Fahrzeug. Am Parkplatz Buchenparkhalle dem Ausgangspunkt für Wanderungen zur Oberen Schleuse stehen drei Fahrzeuge. Mehrere Radfahrer kommen die Neudorfstraße herauf. Mehr ist wochentags offenbar nie los. 

Das zumindest hat Gastwirt Heiko Hesse von der Kräuterbaude Am Wald bemerkt. Er macht sich große Sorgen. „An den Wochenenden ist das überhaupt kein Problem. Aber wochentags kommen im Gegensatz zu den letzten Jahren weniger Leute“, sagt er.

Und er befürchtet, dass sich der Trend in der Hinteren Sächsischen Schweiz noch fortsetzt. Die Leute würden mehr zu Kurzurlauben neigen und kämen damit nur von Freitag bis Sonntag. Um wenigstens etwas auf seine versteckt im Hinteren Räumicht liegende Baude aufmerksam zu machen, hat er ein paar mehr Schilder im Ort drapiert. Und da er die Woche über Zeit hat, ist er auch mitunter in Bad Schandau unterwegs, um eben zu sehen, ob dort auch Flaute ist oder nicht. Und mit neidischen Gedanken fährt er durch das Kirnitzschtal zurück nach Hinterhermsdorf. „Im Elbtal brummt der Tourismus, auch im Kirnitzschtal sind viele Leute unterwegs. Genau diese müssen wir auch noch weiter nach Hinterhermsdorf lotsen“, sagt er. 

Und damit dürfte er recht haben. Denn im Kirnitzschtal ist auch wochentags viel los. Die Parkplätze an der Neumannmühle, am Nassen Grund und am Beuthenfall sind zum Beispiel schon in den frühen Morgenstunden komplett besetzt. Der Elbeparkplatz ist ebenfalls gut belegt, wie die SZ bei einer Testrunde feststellen konnte. Und auch die Wirte können derzeit nicht klagen. 

Doch wie kann die Hintere Sächsische Schweiz auch wochentags von den Touristen, die zahlreich unterwegs sind, profitieren? Heiko Hesse hat schon Ideen, wie es funktionieren könnte. Die Leute müssten wissen, dass es nach dem Kirnitzschtal weitergeht. Und das müsste auch beworben werden. Bereits im Kirnitzschtal müssten große Hinweisschilder die Besucher darauf stoßen, dass nach dem Tal noch etwas los ist. Realisierbar wäre das seiner Meinung nach, indem zum Beispiel die Tafeln auf den Parkplätzen platziert werden.

Dort könne man unter anderem Beispiel auf die Kleinsteinhöhle, den Arnstein und auf Interessantes von Hinterhermsdorf hinweisen, neben der Oberen Schleuse. Die Leute müssten direkter angesprochen und mit mehr Informationen gefüttert werden, so denkt Hesse. Zusätzliche Werbestrategien würde sicherlich auch Thomas Kegel, Wirt der Buchenparkhalle, begrüßen. Allerdings sieht er die Besucherzahlen wochentags noch nicht ganz so prekär. „Wir müssen das über längere Zeit beobachten. Im letzten Jahr lief es super durch den schönen Sommer. Das kann in diesem Jahr ganz anders sein“, sagt er. Heiko Hesse will an seinen Ideen für eine neue Werbestrategie dennoch dranbleiben.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/sebnitz vorbei.

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