Polizei sucht nach falschen Handwerkern

Roßwein. Das soziale Netzwerk und andere Möglichkeiten nutzt der Roßweiner Dachdeckermeister Andreas Götze zurzeit, um auf eine Betrugsmasche aufmerksam zu machen. Er erzählt von einem älteren Ehepaar.
Bei dem hätten mindestens zwei mehr oder weniger gut deutsch sprechende Männer geklingelt und auf einen angeblichen Schaden in der Dacheindeckung aufmerksam gemacht. Diese und sich daraus ergebende Nässeschäden haben die Männer im Haus des Paares untersuchen wollen und mit dieser Begründung sogar Schränke kontrolliert. „Meine Mitarbeiter haben bei einer Überprüfung kurze Zeit später keine Schäden am Dach festgestellt. Wir haben eine Fuge nachgezogen, das war's“, sagt er sächsische.de.
Für das Paar hatte sich die Aufregung damit aber nicht erledigt. Nach dessen Schilderungen habe es beim Zusammensuchen von Geld, das die vermeintlichen Handwerker haben wollen, bemerkt, dass etwas nicht stimmt und Alarm geschlagen. „Trotzdem sind sie bestohlen worden“, sagt Andreas Götze. Von 750 Euro, die fehlten, habe die Frau gesprochen.
Von einem ähnlichen Vorgehen hat der Roßweiner Dachdeckermeister schon vor Jahren einmal gehört. Aus aktuellem Anlass rät er zur Vorsicht und hat sowohl die Innung als auch den Landesinnungsverband über diesen Vorfall in Roßwein informiert.
Täterbeschreibung liegt vor
Der Döbelner Dachdeckermeister Eckhard Weimert, der stellvertretender Vorsitzender der Dachdeckerinnung Mittweida ist, hat von den Betrügereien in Roßwein gehört. Ein anderer Fall aus der Region ist ihm nicht bekannt. Er hofft sich, dass dies ein Einzelfall gewesen ist und bleibt.
Mittlerweile warnt auch die Polizei vor den vor falschen Handwerkern. Marcus Gerschler, der bei der Polizeidirektion in Chemnitz für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, informiert dazu: „Mit den steigenden Temperaturen beginnt nun auch wieder die Zeit, um an Haus und Garten Renovierungsarbeiten durchzuführen. Dies nutzen mitunter auch Betrüger aus und versuchen so, Geld zu ergaunern.“
Der Polizei sei am Mittwochvormittag so ein Fall angezeigt worden. Kurz zuvor hätten sich zwei Männer auf ein Grundstück in der Böhrigener Straße begeben, an der Haustür eines Einfamilienhauses geklingelt und die Eigentümerin auf einen vermeintlichen Dachschaden angesprochen. „Als sich das Duo unter diesem Vorwand Zutritt in das Haus verschafft hatte, war es ihnen in der Folge gelungen, während der Begutachtung im Haus unbemerkt einige hundert Euro Bargeld sowie einen Gutschein zu entwenden. Nachdem die angeblichen Handwerker das Haus verlassen hatten, fiel der Frau der Verlust auf“, schildert Markus Gerschler.
Mit den Angaben der Geschädigten sucht die Polizei jetzt nach den Tätern. Der größere von beiden hatte kurze, braune Haare und trug unter anderem eine schwarze Windjacke mit Aufdruck sowie ein schwarzes T-Shirt. Er sprach deutsch mit Akzent. Der andere sei von kräftiger Statur gewesen. Er hatte ebenfalls braune Haare, trug eine weinrote Windjacke, Jeans und eine bunte Maske. Er sprach einen ortsfremden Dialekt.
Polizei bittet um Mithilfe
Die Polizei bittet nun: Wer Männer gesehen hat, auf die diese Beschreibung passt oder anderweitige Beobachtungen gemacht hat, die mit dieser oder ähnlichen Taten in Zusammenhang stehen könnten, möge sich bei der Polizei melden. Hinweise nehmen die Mitarbeiter im Polizeirevier Döbeln unter Telefon 03431 6590 entgegen.
Schließlich raten die Polizeibeamten genauso wie die Vertreter der Innungsbetriebe: Lassen Sie sich von vermeintlichen Handwerkern oder Sonderangeboten nicht überrumpeln! Seriöse Handwerker kommen nicht unaufgefordert.
„Wer sich unsicher ist, kann dazu zum Beispiel die Dachdeckerinnung anrufen“, so Eckhard Weimert zum aktuellen Schadensfall. Weitere Tipps lauten: Wer Arbeiten an seinem Haus oder seinem Grundstück plant, sollte sich detaillierte Angebote, insbesondere von ortsansässigen Handwerkern, einholen.
Bei der Vergabe von Aufträgen solle sich der Auftraggeber auf keinen Fallunter Druck setzen lassen und unerwünschte Personen aus dem Haus und des Grundstücks verweisen. „Ziehen Sie Vertrauenspersonen hinzu, und verständigen Sie im Zweifel die Polizei!“, so der Ratschlag.
(Dieser Beitrag wurde um 15.45 Uhr aktualisiert.)
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