Von Lars Kühl
Als der Porschdorfer Gunther Vogel kürzlich das Bergwiesenfest in Ebenheit besuchte, war er vom Bierpreis am Selbstbedienungsstand des Panoramahotels Lilienstein überrascht. Die „Betrügerhalbe“, so bezeichnet er das 0,4-Liter-Glas, sei für 3,50Euro angeboten worden. Zu teuer, findet Vogel, und rechnet einen Liter-Preis von 8,75Euro aus. „Noch gravierender wird dieser Wucherpreis, wenn man bedenkt, dass der Bierpreis in dem Hotel im letzten Jahr stolze 3Euro (Liter 7,50Euro) betrug“, erklärt Gunther Vogel. „Eine solche Preissteigerung von 1,25Euro innerhalb eines Jahres hätte bestimmt nicht mal der geldgeilste Münchner Festwirt drauf.“
In der Tat, beim Oktoberfest werden dieses Jahr ähnliche Bierpreise wie beim Bergwiesenfest verlangt. 2010 kostet die Maß zwischen 8,30Euro und 8,90Euro – so steht es zumindest offiziell auf der Homepage der bayerischen Landeshauptstadt. Voriges Jahr waren es noch 8,10Euro bis 8,60Euro.
Gunther Vogel geht sogar einen Schritt weiter: Auf dem größten Volksfest der Welt werde er bedient und das Fest-Bräu enthalte mit knapp 6Prozent auch rund ein Prozent mehr Alkohol als hiesige Sorten. Also sei es auch mehr wert. Was er nicht bedenkt, ist, dass eine Wiesn-Kellnerin kaum die zweite Runde Maß bringt, gibt man ihr weniger als zehn Euro – so zumindest berichten es Insider.
Im Übrigen rechtfertigt Christine Römer, die Inhaberin des Hotels Lilienstein, ihre Preise damit, „dass alles vom Strom bis zum Wasser teurer geworden ist“.