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Bilder aus einem hoffnungslosen System

Andreas Neumann-Nochten kennen viele als humorvollen Zeichner. Ab Freitag ist er ganz anders in Görlitz zu erleben.

Von Sebastian Beutler
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Andreas Neumann-Nochten (li.) und Ludwig Stalf gestalteten noch in diesen Tagen die neue Ausstellung, die am Freitag eröffnet wird.
Andreas Neumann-Nochten (li.) und Ludwig Stalf gestalteten noch in diesen Tagen die neue Ausstellung, die am Freitag eröffnet wird. © André Schulze

Anfang 1988 gehörte Andreas Neumann-Nochten zu einer Widerstandsgruppe in Naumburg. Sie tat am 2. Februar 1988 etwas für DDR-Verhältnisse Ungeheures: Sie forderte auf dem Marktplatz der Stadt öffentlich die auch in der DDR verfassungsmäßig garantierte Gewissens- und Meinungsfreiheit ein und demonstrierte gegen die Festnahme Oppositioneller in Berlin. Der Staat ließ sich das nicht bieten, ging dazwischen, beendete die Demonstration und verhaftete die Teilnehmer. Für Neumann-Nochten begann ein stundenlanges Martyrium, nackt in einem Verhörraum, in völliger Ungewissheit. 

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